Tag: 13. September 2011

Warum ich Geschichte studiere…

Wenn man sich für das Studium eines geisteswissenschaftlichen Faches entschließt, dann lernt man mit der Zeit, dass man sich auf folgende Frage einstellen muss:

Uuuuuuuuuuund was macht man da später mal mit?

Anfangs beantwortet man diese Frage ausführlich und weist darauf hin, dass Geisteswissenschaften im Gegensatz zu allen anderen Studiengängen eben NICHT auf irgendeinen Beruf genau vorbereiten. Das hat man sich ausgesucht und deswegen verteidigt man sich. Irgendwann nervt das aber, weil es einen JEDER fragt. Und man merkt eigentlich auch, dass die Intention der Frage in 99,9% aller Fälle darauf abzielt, einem vorzuführen, dass das, was man studiert, brotlos und total sinnlos ist. Seltsamer Weise kriegen Naturwissenschaftler, Juristen oder BWLer diesen Vorwurf nie ab. Liegt wahrscheinlich daran, dass die – im Gegensatz zu mir – wirklich was Anständiges studieren (haha). Irgendwann verschwinden diese Fragen dann und dann, kurz vor deinem ersten akademischen Abschluss, kommen sie wieder:

Naaaaaa, hast du in den drei Jahren nicht gemerkt, wie sinnlos das ist, was machst du denn jetzt?

Nein, hab ich minderbemitteltes Wesen leider nicht. Deswegen schreibe ich jetzt hier eine Liste mit Dingen auf, die ich demnächst auf diese “Was machst du damit?”-Frage antworten werde:

  • Ich studiere fünf Jahre auf staatliche Kosten, nur damit du danach mein Hartz-IV bezahlen kannst.
  • Ich studiere Geschichte, um herauszufinden, warum BWLer so erfolgreich sind und anhand diverser Entwicklungen der Weltgeschichte versuche ich, die Weltrevolution zu optimieren, um dich endlich in den Knast zu bringen.
  • Irgendjemand muss ja dafür Sorgen, dass du auch mal dumme Fragen stellen kannst.
  • Ich wollte schon immer mal Folgen von X-Diaries scripten.
  • Wenn ich arbeitslos bin, verstopfe ich deiner Vorzeigefamilie samstags beim Einkaufen nicht die Innenstadt.
  • Damit ich im Kino in so blöden Filmen wie Walküre 1. spoilern und 2. dir den Film madig machen kann.
  • Um mich fundiert und nicht aus “weil-er-halt-blöd-ist”-Gründen über Guido Knopp aufzuregen.
  • t.b.c.