Tag: 9. Oktober 2011

La semaine 40

Montag. Die Nacht war kurz (ich stehe früh auf). Liegt an der Dauerbaustelle vorm Hostelfenster. Es geht die Oxfordstreet runter, bin jetzt schon blank, essen bei Prets, sitzen im Hydepark und lesen. Dann gehen wir weiter und gucken nur.

Dienstag. Nacht war nicht unbedingt länger. Porridge essen, National Portrait Galery, Glamour of the Gods, National Galery, Prets. Kino, Odeon Leicester Square, Tinker Toy Soldier Spy, Colin Firth, Benedict Cumberbatch, 12 Pfund 50 Pence um 17.15 Uhr. “Popcorn please” – “Salt or sugar?” – “Can you mix it?”.

Mittwoch. Tate Britain, Ophelia gucken, ganz viel andere Sachen gucken. Imperial War Museum, Mütze kaufen, Oberteil kaufen, noch ärmer werden. Indisch essen gehen, dazu mexikanisches Bier trinken. Feueralarm im Hostel, die Dusche ist kaputt, man verabschiedet sich also schon von uns.

Donnerstag. Auschecken. Heute mal kein Porridge und Earl Grey, sondern egg-mushroom-sandwich und Kaffee. Zur Tate Modern, pünktlich zur Öffnungszeit. Göörheart Rikktöär Ausstellung. Schick. Laufe an seinem “September” zwei Mal vorbei, bevor ich die Konnotation des Bildes in meinem Hirn verarbeiten kann (wäre noch so ein Beispiel für meine Hausarbeit gewesen). Kaufe Postkarten und Postcard-Sketchbook, das mir asoziale Mitarbeiter des Flughafens London-Luton aus der Fronttasche meines Koffers klauen werden (immerhin mussten sie sich dafür durch meine Dreckwäsche wühlen). Zurück, Kette kaufen, Koffer holen, auf zum Bus, unterbrochen von 3 Pinkelpausen für die nicht vorhandenen Blase der Mitreisenden. Am Flughafen muss ich für meine Kontaktlinsenflüssigkeit, die sich in einer durchsichtigen Flasche befindet, eine durchsichtige Plastiktüte für ein Pfund kaufen, weil die da reingehört. Überlege kurz, die Flasche einfach wegzuschmeißen, Kosten-Nutzen-Abwägung hält das aber für abwegig. Kaufe einen Hut, weil ich bescheuert bin. Fliege nach Dortmund, werde dort von Blumen überrascht.

Freitag. Erstmal ankommen und Schlaf nachholen, mache den ganzen Tag nichts anderes als lesen, schlafen und ausgiebigst duschen (was in England ja nicht ging). Mehr passiert nichts.

Samstag. Sieht ähnlich aus wie Freitag, nur, dass ich den Großeltern mit der Familie einen Besuch abstatte, danach gucken wir alle zusammen Wetten dass…???, was extreme Kindheitsflashbacks auslöst. Mutter verstört mich damit, dass sie J.Lo ihren Sommerhit jetzt für sich entdeckt zu haben scheint. Gruselig.

Sonntag. Es ist wie Samstag und Freiheit, surfen, lesen, Uniseminare belegen, langweilen.

The adventures of Brutus the bug and Herbert the pervert – Part 2.

Weil der London Trip nicht allein auf das Hostel zu reduzieren ist (indem wir ohnehin nur die allernötigste Zeit verbrachten), teile ich unseren Aufenthalt jetzt in zwei weitere Kategorien auf. Namentlich Shopping und alles, was im entferntesten damit zu tun hat, und “Kulturgut”. Da beides einige Zeit in Anspruch nimmt (immerhin schafften wir es, an 3 Tagen 5 Museen abzuklappern), werde ich mich hier mit Shopping und alles, was im entferntesten damit zu tun hat, aufhalten. Alle, die diesen Kram so überflüssig finden wie ich eigentlich auch, müssen sich nun auf ein späteres Datum für das “Kulturgut” vertrösten.

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