Monat: März 2012

La semaine 12 en 2012

Montag. Ich versage in der Uni. Es ist kein Versagen-Versagen, aber gut ist es auch nicht. Ich hasse mündliche Prüfungen, ich kann die einfach auch nicht Ernst nehmen. Wenigstens gewinnen wir abends beim Pubquiz eine Runde aufs Haus.

Dienstag. Arbeiten, keine weitere Erinnerung. Oh, doch, ich war im Fitti.

Mittwoch. Der Versuch, etwas getan zu kriegen, scheitert. Wenigstens schleppe ich mich abends ins Fitti.

Donnerstag. Besorge ganz viel Material für die Hausarbeit, die ich gar nicht schreiben will und stecke mir total motivierte Ziele. Belohne mich vorab dafür.

Freitag. Beerdige die Idee von der Hausarbeit. Das Mittelalter und ich werden nie mehr Freunde. Besonders liegt das übrigens an der engen Freundschaft des Mittelalters mit der Monumenta Germanicae Historica und an den ersten vier Semestern meines Studiums. Goodbye, Heinrich IV., bleib in Canossa.

Samstag. Mit meiner neugewonnen Freiheit gehe ich meine Lieblingsbasketballmannschaft anfeuern, die im Top4 der Beko BBL steht. Eigentlich ist sie gar nicht Top4, aber weil das in ihrer Halle stattfindet, darf sie doch mitspielen. Dummer Weise sind auch die Tabellenführer da. Es gibt Mannschaften denen gegenüber ich mehr Sympathie hege. Die Freaks aus Freakcity sind mir einfach extrem unsympathisch und arrogant. Quasi der FC Bayern München der Beko BBL. Dann doch lieber Alba (auch wenn die Sven Schultze haben). Netter Weise gewinnt meine Mannschaft gegen Braunschweig.

Sonntag. Um am Sonntag gegen die Favoriten zu verlieren. Aber gekämpft haben sie. Und auch wenn ich die Mannschaft aus Freakcity (nein, der Name kommt mir nicht über die Tastatur) nicht mag: sie sind momentan nun mal saustark, was man anerkennen muss. Nicht anerkennen muss man die Fans aus Freakcity, die sich wirklich ernsthaft kaputtgeschnittene Basketbälle auf den Kopf setzen, aber das tun die wahrscheinlich umgekehrt bei mir auch nicht, die ich für meinen Verein magenta trage, obwohl ich pink hasse. Allerdings kann ich Sonntag das erste Mal verstehen, was in einem Hooligan so vorgeht. Natürlich ohne den Wunsch zu haben, selbst Hooligan zu werden, was nicht unbedingt daran liegt, dass ich nicht gerne mal irgendwem ins Gesicht schlagen würde, sondern vielmehr daran, dass ich dann vermutlich zurückgeschlagen würde, was ich eher uncool fände.

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What I read:

Warum mir, aus völlig anderen Gründen, Sven Regener seit Jahren egal ist

It’s worse it

Die Dame und die Herren Piel, Bellut und Steul schrieben mir heute einen freundlichen Brief. Sie teilten mir mit, dass Sie mir täglich ein hochwertiges, unabhängiges und vielfältiges Programm rund um Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport böten. Ohne meinen Beitrag dazu sei dies nicht möglich. Dafür dankten sie mir viel, um mir gleich mitzuteilen, dass ab nächstem Jahr jeder dieses tolle Programm finanzieren darf, woraus ich schließe, dass es nächstes Jahr wohl noch hochwertiger, unabhängiger und vielfältiger wird. Egal ob man überhaupt Bock drauf hat: ab 2013 hat der Gesetzgeber die Rundfunkfinanzierung geräteunabhängig ausgestaltet. Heißt: egal, ob man 3000 Fernseher in einer Wohnung hat oder keinen, ein kleines Radio oder nur einen Laptop, man darf dieses tolle Programm fördern – mit 17,98 Euro monatlich. Und dass dieses Programm noch unabhängiger sein könnte als jetzt schon, nun ja, lieber öffentlich-rechtlicher deutscher Rundfunk, das ist ja schon fast geschenkt:

Nikolaus Brender und die Heuchler

Unabhängig? Politiker in ARD und ZDF

Sehr schön auch ein fast zwei Jahre alter Text aus dem lawblog:

Die GEZ – eine effektive Behörde

Zeig her deine Füße, Alte!

Ich liebe das Internet. Hätte mich das hier jemand im Reallife gefragt, hätte ich umgehend die Polizei angerufen und Angst bekommen, so kann ich mich einfach totlachen.

PS: Solche Nachrichten kriegt man, wenn man noch total 1.0-ige Existenzen in den Onlineauftritten von deutschen Zeitschriften hat, die manche gerne als Studentenbravos bezeichnen. (mehr …)

I got busted by a Cha-Cha-Key

Hier und hier kann man die besten Echauffierungen über Herrn Regener lesen, hier kann man den Ursprung der Debatte verfolgen und ich hab mich auch schon irgendwann mal über die Musikindustrie aufgeregt. Ich will jetzt mal mein Leben und meine Musiksozialisation bis zu meinem 17. Geburtstag schildern. (mehr …)

Yogilates

Die Kurse im Fitti habe ich seit der Abgabe meiner Bachelor-Arbeit sträflichst vernachlässigt. Nach der Begegnung mit der Power-Russin hatte ich auch längere Zeit Angst vor Pilates. Yoga hingegen fand ich immer sehr toll, auch wenn ich dabei immer aussah als würde ich gerade ein Weltraumtraining absolvieren. Seit kurzem gibt es im Fitti aber Yogilates und ich dachte: probierst du es halt mal aus. (mehr …)

La semaine 11 en 2012

Montag. Ich schlafe länger und fahre dann nach Bonn, wo wir beim Pubquiz Sechster werden. Dieses Mal brauche ich noch nicht mal die Hilfe der Sportfreaks beim Beantworten der üblichen Tennisfragen. Dass Michael Stich als letzter Deutscher Wimbledon gewonnen hat, wurde mir am Wochenende lange genug eingetrichtert.

Dienstag. Ich arbeite länger und hasse Word mehr und mehr. Abends geht es mit den Arbeitskollegen essen.

Mittwoch. Im Radio ist die Musikdatenbank ausgefallen, weswegen wir das spielen, was wir noch haben: Trash. Entgegen einiger Vermutungen kommt es bei den Hörern ziemlich gut an. Was evtl. daran liegt, dass wir ihre beschissenen Musikwünsche tatsächlich spielen. So dudeln Britneys One more time, Sarahs From Sarah with Love und Eiffel 65s Blue über die Antenne. Eine Katze wird mit Helge Schneiders Katzenklo gegrüßt. Yes.

Donnerstag. Ich geh ins Fitti, wo außer der Nachbarin und mir eigentlich nur Rentnerinnen rumlaufen. Ich bin untrainiert. Ich sollte öfters dahin gehen. Vielleicht gibt es demnächst dann wieder einen Fitti-Blogeintrag über Yogilates.

Freitag. Arbeiten, Eiskaffee trinken, Exilsoester vorbeikommen lassen. Ins Pub gehen, weil man da heute 250 Euro gewinnen kann. Können, haha.

Samstag. Das Fahrrad ist kaputt. Ich kaufe neue Reifen und neue Schläuche, dann scheitern wir aber an einer Mutter und können deswegen das Hinterrad nicht ausbauen. Seitdem steht das Fahrrad Kopf und wird demnächst professionelleren Händen überlassen.

Sonntag. Ich gehe spazieren und esse Eis.

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What I read:

Nulla poena sine culpa

Isolationshaft

Grüne Hybris: Warum der ethisch korrekte Kunde ein Mythos ist

.die sommerverschwörung

FDP verzockt sich im NRW-Etatpoker

Der Bestattungsschlagersänger

Der Perverse ist immer der Böse

Wie das so ist

Der Druck steigt

Wanderhuren und Topmodels

Wie die Sprache das Denken formt

Frühlingsdepression

Ich hasse den Frühling. Sie können sich gar nicht vorstellen wie abgrundtief. Seit zwei Tagen scheint die Sonne und die Temperaturen liegen über 15° Celsius. Die ersten Schneeglöckchen sterben und meine Laune ist noch schlimmer als sonst. Das ist keine Aggrotüde, das ist meine Realität.

(mehr …)

Liebe Verlage, liebes Leistungsschutzrecht,

Es gab anscheinend mal eine Zeit in Deutschland, eine Zeit, in der ich sogar schon Luft atmen konnte. Irgendwie herrschte da irgendwie eine andere Mentalität in diesem Land, was freie Berichterstattung angeht:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=mP5y4P1IPQ8]

Und jetzt könnt ihr euch eine Verschwörungstheorie eurer Wahl stricken, warum sich das geändert hat.

Ich hätte da im Angebot:

– nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erkannten auch endlich die öffentlich-rechtlichen Sender, dass eine Gratismentalität nicht länger geduldet werden kann.

– die Einschaltquoten der privaten Berichterstattung über den Davis-Cup waren höher als die der öffentlich-rechtlichen.

– Den Zeitungen ging es damals noch gut. Den Verlagen erst recht. Heute ist das ja anders. Wäre es damals schon so gewesen, hätte man den Davis-Cup wahrscheinlich komplett unter den Tisch fallen lassen.

Sollten Sie weitere Verschwörungstheorien auf Lager haben, so posten Sie sie doch einfach.

La semaine 10 en 2012

Montag. Ich sitze im Radiostudio, wo alle drei Minuten irgendetwas ausfällt. Um halb 4 fällt dann alles aus, weswegen ich beschließe zu gehen und das Studio sich selbst zu überlassen. Beim Pubquiz abends, weiß ich immerhin welcher ranghohe Nazi in Ägypten geboren wurde, wir werden trotzdem nur Sechster.

Dienstag. Ich gehe arbeiten. Danach gehe ich in die Universität, um zu erfahren, dass ich etwas über den Gang nach Canossa herausfinden muss. Ich habe ca. keinerlei Motivation dazu, aber Heinrich IV. hat mich jetzt zu interessieren.

Mittwoch. Ich pumpe die Reifen meines Fahrrades auf und bemerke, dass die Gangschaltung nicht mehr funktioniert, trotzdem fahre ich damit in die Innenstadt, wo ich bemerke, dass Fahrradfahrer Fußgängern in etwa so egal sind wie Autofahrern. Sogleich bekomme ich beim AStA einen halben Herzinfarkt, was nur bedingt an meiner Fahrradtour liegt. Im Radiostudio ist wieder fast alles heile, aber das, was noch “kaputt” ist, repariere ich sogar selbst.

Donnerstag. Ich gehe zur Gesamt-AStA-Sitzung, die dämlicher Weise GAS abgekürzt wird. Die Gesamt-AStA-Sitzung ist voll ähh spannend. Danach versuche ich mich mit Heineken zu betrinken, was scheitert.

Freitag. Ich gehe arbeiten, danach kopiere ich beim AStA 300 Seiten Papier. Dann bringe ich eine CD in die hiesige Privatradiostation, wo man gleich versucht, mich zum partizipieren zu bekommen, dazu brauche ich nur mehr Zeit. Abends zerschneide ich 300 kopierte Seiten mit einer Schere in 1200 Flyer, weil ich zu blöd bin eine Schneidemaschine zu bedienen.

Samstag. Ich fahre nach Aachen, wo ich das Grab meines Großvaters besuche, der an diesem Tag in diesem Jahr 100 geworden wäre.

Sonntag. Ich gehe in eine Messe für meinen toten Opa. Dann fahre ich zum Geburtstag meines Onkels. So far, la semaine 10 en 2012.

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What I read:

BAföG-Zahlungen
Wie schnell die Anträge in Bonn bearbeitet werden

We got trouble.

KONY2012 und Invisible Children

Think Twice Before Donating to Kony 2012, the Charitable Meme du Jour

“Eine sehr opportunistische und biegsame Politikerin”

Mein aktuelles Problem mit Facebook

Call for Papers: Germany/Senegal – Ghana

Wohltätigkeit und Effektivität

Räuber! Mörder!

MEIN LIEBESLEBEN.. TEIL 1.

The Soft Bigotry of Kony 2012

BRAVE NEW WORLD? “KONY 2012″ UND DIE POSTDEMOKRATIE

La semaine 9 en 2012

Montag. Ich schlafe relativ lange, weswegen es mich besonders aufregt, dass Bonn ein Kaff voller Einbahnstraßen ist. Nach drei gelebten Jahren in dieser Stadt, finde ich, dass ich mich auch ein wenig über sie aufregen darf. Ich kaufe auf dem Markt Mangold und Fenchel. Fenchel mag ich eigentlich nicht, aber ich habe beschlossen, ihm noch einmal eine Chance zu geben. Mangold habe ich noch nie gegessen, da er so ähnlich wie Spinat schmecken soll, habe ich allerdings nicht allzu große Angst vor ihm. Dazu kaufe ich äußerst leckere Weintrauben. Parallel google ich Mangold-Fenchel-Rezepte, denke dann aber, dass das wahrscheinlich nicht schmeckt. Wir siegen zum ersten Mal beim Pubquiz. Meine Belohnung ist ein halber Liter Coke Light, den ich für den Geschmack eines gewissen Mitquizzers zu langsam trinke. Außerdem wird sich Ariakan wohl die nächsten 50 Jahre vorwerfen, dass er nicht wusste, welches Getränk 18-Schlag-mich-tot auf Kuba zum ersten Mal produziert wurde.

Dienstag. Arbeiten. Nachdem ich in der Nacht zuvor bis 4 Uhr daran gearbeitet habe das Buch von Jonathan Safran Foer auszulesen, das eh schon alle kennen, stehe ich um 8 Uhr mit einem schmerzenden Kopf auf (ich habe halt zu wenig geschlafen) und begebe mich zur Arbeit. Von der Arbeit zurück, schlafe ich zwei Stunden und fahre dann zu meinem ehrenamtlichen Bürojob. Von dort fahre ich in einer länger dauernden Odyssee durch Bonn.

Mittwoch. Ich schlafe bis 12. Auch danach tu ich nicht wirklich produktive Dinge, was sehr angenehm ist.

Donnerstag. Ich schlafe wieder sehr lange, zerbreche mir kurzzeitig den Kopf über eine Hausarbeit zum Thema Heinrich IV., das ist der mit dem Gang nach Canossa. Da würde ich jetzt auch gerne hingehen und mit dem Papst im Kettenhemd tanzen. Leider ist das eher unwahrscheinlich. Dann gehe ich einkaufen und schleppe ca. 10 Kilogramm nach Hause. Abends probiere ich mich dann an einer Mangoldvariation. Ich weiß gar nicht, wie man Mangold zubereitet. Also koche ich ihn für ca. 5 Minuten in Salzwasser, fische ihn dann aus eben jenem und gieße das Mangoldwasser ab. Dann kippe ich stattdessen 250 ml Sahne (hallo, Laktoseintoleranz, du kannst mich mal [doch nicht, aber das ist eine andere Geschichte]) in den Topf, 5 Cocktailtomaten, 3 gestrichene Teelöffel Tomatenmark, Muskat, Salz und Pfeffer folgen. Dann noch der Mangold. Dazu gibt es dann Nudeln. Ich mag Mangold zwar, meine Kochvariationskünste allerdings nicht. Dafür, dass ich ein Kochbuch habe, indem ein Cola-Braten drin steht, finde ich aber, dass ich noch relativ okay im Variieren bin.

Freitag. Ich gehe arbeiten. Der Arbeitskollege ist nach gefühlten 35 Wochen krankheitsbedingter Abwesenheit auch wieder da, aber schon wieder verschnupft. Deswegen kann ich auch nicht so richtig damit umgehen, dass er meine Nähe sucht (falls du hier mitliest, sorry). Beim Mittagessen stelle ich fest, dass ich sehr wenige deutsche Städte aktiv besucht habe. Zuhause gucke ich komische Hitlisten und Ruhrpottköchen zu. Dann kriege ich Besuch.

Samstag. Nach längerem emotionalem Achterbahnfahren geht es in die Stadt, wo ich mich wieder verschulde. Abends versuchen der Exilsoester, Herr Derix und ich uns die Eiserne Lady in dem Kino anzugucken, das oben auf dem Foto zu sehen ist. Leider wollen das viele andere Menschen auch. Deswegen stellen wir uns gar nicht erst an. Ich hätte nie gedacht, dass OmU gar nicht so viele Menschen abschreckt. Stattdessen gehen wir in eine Kneipe, wo eine sehr unfreundliche Frau bedient. Ich darf das sagen, ich hatte mittlerweile drei Mal das Vergnügen und sie war, egal mit wem ich da war (Eltern, Freunde, Haustiere, Erbfeinde), immer unfreundlich. Die einzig möglichen Schlussfolgerungen: sie hasst mich oder ist prinzipiell so. Herr Derix sieht übrigens aus als wäre er in eine Kneipenschlägerei geraten. Ist er gar nicht.

Sonntag. Bastele Salat mit angedünstetem Fenchel. Schmeckt grottig. Mein Laptop wird neu aufgesetzt, die integrierte Webcam tut es trotzdem nicht. Die Baskets verlieren. Gladbach verliert, alles schrecklich (zumindest für Herrn Derix, dessen Auge auch immer noch nach Kneipenschlägerei aussieht). Beim Wochenausklangsessen sitzt fast die halbe Basketballmannschaft im Vapiano (eine halbe Basketballmannschaft besteht aus 2,5 Personen, wie ich heute erfuhr). Um die Sache rund zu machen: der Spieler, der da u.a. sitzt, hat als Nachnamen ein Gemüse, das ich in dieser Woche verzehrt habe.

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What I read:

Ada Blitzkrieg guckt alles

royal news.

soulsearching

Ein Abend mit Soße

Im Soundcheck: Deichkind

“Gott ist mit den Doofen” – und mit Helgoland

Der Anti-Gauck

Bafög-Engpass in Nordrhein-Westfalen

Bauch rein, Brust raus, Po auch – Update