Tag: 10. September 2013

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Nicht mal mehr einen Monat noch, dann wohne ich schon fünf Jahre in Bonn. Dass ich gerne nach Bonn möchte, wusste ich schon 2005. Den genauen Grund kenne ich bis heute nicht, weil ich bis dahin erst zwei Mal und auch nur sehr kurz in Bonn war, aber Bonn sollte es nach dem Abi dann schon sein. Es war weit genug weg vom Sauerland (weswegen Paderborn, Dortmund und Münster aus dem Rennen waren), es sah auf den Fotos im Internet ganz schön aus und 2005 fand ich das Angebot der Uni ganz toll. Man könnte fast meinen, dass mir die Uni relativ egal war (ein Umstand, den ich gelegentlich bereue) – Hauptsache Bonn.

Die Wohnungssuche gestaltete sich mehr als schwierig, ich fing spät an und hatte preislich andere Vorstellungen als der Bonner Mietmarkt, aber dann fand ich im Generalanzeiger eine Wohnung, die sonst anscheinend niemand haben wollte. Mietvertrag unterschrieben und am 2. Oktober 2008 verbrachte ich die erste Nacht in Bonn. Die Wohnung ist seit Anfang September nicht mehr meine – sie war eine nette Studentenbude, hatte aber nur ein Fenster und als im Februar 2011 bei mir eingebrochen wurde, fühlte ich mich auch nicht mehr richtig wohl. Ich wollte mehr Altstadt, denn die ist mein Liebling in Bonn.

Das merke ich besonders jetzt, wo ich am Rande eben dieser wohne. Die Altstadt ist für mich schönes Multikulti, alte Häuser und eigentlich ist sie auch gar keine richtige Altstadt, denn Bonn hat gar keine mehr, aber die Gründerzeithäuser sind schön anzuschauen.

(Und eigentlich gäbe es an dieser Stelle jetzt ein nettes Digital-Story-Telling, aber ich will ja noch an Karins Blogparade teilnehmen.)

Bonn ist klein und das nervt manchmal, weil man ständig Leute trifft – und das ist nicht immer das, was ich will, weswegen ich mich mittlerweile ganz gut wegducken kann. Außerdem nervt an Bonn, dass es einfach aus einem Flickenteppich an Dörfern besteht und die Transportmöglichkeiten zu eben diesen nicht unbedingt besonders toll sind. Woran man übrigens merkt, dass ich mittlerweile hier angekommen bin. 2008 war ich noch vollkommen begeistert, dass die Busse an Werktagen alle zehn Minuten abfahren (das aber nur, wenn die SWB mal ihren Takt einhält).

Dass Bonn klein ist, ist aber auch gut. Von da, wo ich jetzt wohne, kann ich fußläufig alles erreichen, was ich so brauche. Und außerdem wohnen in Bonn eine Menge nette Menschen bei denen ich mich nicht wegducke, wenn ich sie sehe. Hach, Bonn <3. Weitere Gründe für Bonn hier.

Das hier ist ein Teil der Blogparade #bnbp13 von Karin zu Bonn.

Denk mal, ein Denkmal

Am Wochenende war überall in Deutschland Tag des offenen Denkmals. In Bonn gab es auch eine Menge Veranstaltungen und ich hätte wohl mehr mitgemacht, aber das Wetter war nicht so besonders und deswegen reichte mein zweieinhalbstündiger Spaziergang durch Bonn dann auch aus.

Ich bin an ziemlich vielen Kriegsdenkmälern vorbeispaziert. Gestartet ist unsere Gruppe, die – entgegen meiner Annahme – alterstechnisch stark gemischt war, am Alten Friedhof.

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Denkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Foto: ellebil, CC-BY-SA.

Das Foto zeigt das Denkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und steht auf dem Alten Friedhof in der Nähe des Eingangs Thomastraße. Das Denkmal zeigt einen tatsächlich gefallenen Soldaten. Das “Etwas”, das ihn beschützt, ist entweder der heilige Michael oder eine sehr männliche Walküre (möglicher Weise könnte es auch eine Germania sein, Kunsthistoriker anwesend?). Sollte es sich bei dem “Etwas” um den heiligen Michael handeln, hätte man zumindest ein konfessionelles Problem im katholischen Rheinland. Das schlicht gehaltene Denkmal wurde vom akademischen Zeichenlehrer der Bonner Universität, Albert Küppers, entworfen.

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Auch ein Denkmal – ein Eisernes Kreuz. Foto: ellebil, CC-BY-SA.

Etwas weiter vom Denkmal entfernt ist ein Eisernes Kreuz auf den Friedhof gepflanzt. Unter diesem Eisernen Kreuz sind auch Gefallene des Deutsch-Französischen Krieges begraben. Direkt daneben steht übrigens dieses Denkmal.

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Denkmal für die französischen Gefallenen des deutsch-französischen Krieges. Foto: ellebil, CC-BY-SA.

Dann ging es vom Friedhof zum Landgericht, wo ein Schild für die Opfer des Bombenangriffes auf Bonn am 6. Januar 1945 hängt.

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Gedenktafel für die Opfer des Bombenangriffs auf Bonn im Januar 1945. Foto: ellebil, CC-BY-SA.

Dann folgten die Denkmäler für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Einmal das für die Mitglieder des Bonner Münsters (das krude lateinische Inschriften hat):

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Gedenktafel am Bonner Münster. Foto: ellebil, CC-BY-SA

Und das der Universität, in die man – am Tag des Offenen Denkmals – leider nicht rein kam, aber auch nicht weiter tragisch, kann man sich sonst ja anschauen. Auf beiden Denkmäler sind alle Gefallenen des Ersten Weltkriegs der Pfarrgemeinde St. Martin bzw. der Universität Bonn aufgeführt.

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Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs der Universität Bonn. Foto: ellebil, CC-BY-SA.

Am Alten Zoll schauten wir uns das Denkmal für die Husaren an, das ich allerdings nicht fotografiert habe, und erfuhren außerdem, dass es in Beuel in der Nähe des Bahnhöfchens ein archaisches Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und einen Baum für die Opfer der Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima gibt.

Weiter ging es dann zu einem Spielplatz hinter den Stadtwerken, wo es ein weiteres Denkmal für die Toten des Bombenangriffes auf die Altstadt gibt. Es ist ziemlich versteckt und musste wohl auch schon öfter gegen Parkplätze behauptet werden.

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Denkmal für die Opfer der Bombenangriffe auf Bonn. Foto: ellebil, CC-BY-SA.

Hier endete der Spaziergang nach über zwei Stunden.