Monat: November 2013

@9Nov38

Seit zwei Wochen lese ich Bücher zur Reichspogromnacht. Grund dafür ist das Projekt @9Nov38. Begonnen hat es irgendwann, ich weiß gar nicht mehr wann. Moritz fragte, ob ich Interesse hätte – und das hatte ich. Vielleicht auch, weil man sooft hört, dass doch jetzt mal gut sein könnte, dass man selbst doch gar nicht Schuld daran sei. Es stimmt, viele sind nicht schuldig, weil sie noch gar nicht geboren waren als das alles passierte. Das bedeutet imho aber nicht, dass deswegen jetzt Schluss ist. Ich habe in den letzten Wochen so viel gelesen, was ich eigentlich für unvorstellbar halte. Es ist aber nicht unvorstellbar, es ist wirklich passiert. Und wenn man aufhört sich damit zu beschäftigen, dann vergisst man. Dann vergisst man, dass in diesem Land Menschen willkürlicher Gewalt ausgesetzt waren, dass man ihnen alles nahm. Ich will das nicht vergessen. Ich will, dass man sich daran erinnert. Zwingen kann und will ich niemanden dazu, wie Moritz richtig bemerkt hat, kann man dem Account folgen oder es sein lassen. Wenn man ihm folgt, kann man sehen wozu Menschen fähig sind.

Browser-ABC

Johannes hat ein lustiges Spiel gespielt. Ich will auch.

A wie amazon.de – seitdem Thalia Bouvier geschlossen hat, bin ich anscheinend nur noch da…

B wie bonn.ironblogger.de – immer schön gucken, wie hoch der Schuldenstand so ist.

C wie curryandculture.wordpress.com – Hallo, Karin!

D wie donnas.de – eigentlich bin ich viel öfter auf derxblog.wordpress.com, aber das Fitnessstudio hat bestimmt online so eine Art schlechtes Gewissen Sonderbonus.

E wie ellebil.wordpress.com – ich habe nie abgestritten narzisstisch veranlagt zu sein.

F wie facebook.com – Sie kennen das doch.

G wie google.de – keine Suchleiste im Browser aktiviert…

H wie hootsuite.com – alles nur, weil die ne Eule als Logo haben, schwöre!

I wie itunescode.de – ich kaufe sogar Dinge, die ich hier gar nicht kaufen darf, anstatt sie wie böse ausbeuterische A jeder normale Mensch einfach irgendwo im Netz zu “finden”.

J wie jstor.org – ich bin nämlich voll die Streberin, jaja!

K wie kotzendes-einhorn.de – hat alles mit F wie facebook zu tun.

L wie ha, ich habe keine Seite mit l besucht.

M wie mws.hypotheses.org – so jetzt bin ich endgültig und für alle Zeit geoutet.

N wie gar nichts.

O wie orbis-claudiae.blogspot.de – ein guter Rant geht immer, auch, wenn ich mich gelegentlich ertappt fühle.

P wie paperwingsfashion.com – fragen Sie einfach nicht. Es sei nur gesagt, dass ich das nicht zu meinem Plaisir besuche.

Q wie qype.com – und dabei ist das jetzt tot.

R wie rheinauenschreiber.de – dieses Ironblogging, nä?

S wie sebastiankipp.no-ip.org/tt-rss – The proudly host of my Tiny-Tiny RSS Dingsbums.

T wie twitter.com – soooo kreativ!

U wie ulb.uni-bonn.de – ich sagte bereits, dass ich voll Streber bin…

V wie vox.de – außerdem bin ich Shoppingqueen-süchtig. Na gut und natürlich auch “Vier Hochzeiten und ein To eine Traumreise”

W wie wikipedia.de – manchmal strebe ich nicht rum, sondern cheate.

X wie xda-developers.com – ich bin mir zu 100% sicher, dass ich diese Seite noch nie besucht habe, sondern jemand anderes, der sich meines Laptops bemächtigte.

Y wie You…Tube – was denken Sie eigentlich von mir?

Z wie zalando.de – Ich habe noch nie vor Glück geschrieen.

Außerdem kennt mein Browser noch zwei Zahlen:

1 wie 1ppm.de – Ironbloggeeeeeeeeeeeeeer FTW!

9 wie 9nov38.de – Falls Sie mal lesen wollen, was man mit einem Geschichtsstudium so anfangen kann.

Shit the past says

Die Rückbetrachtung von Zeit bringt ja immer interessante Sichtweisen zu Tage. Man hat da ein gewisses Bild. Umso interessanter ist, dass Willi Zwo gar nicht so böse war, wie er gelegentlich heute gesehen wird. Zumindest fanden das einige Zeitgenossen so:

“In 1911 the president of the University California at Berkely, Germanist Benjamin Ide Wheeler, had nominated Kaiser Wilhelm II for the Nobel Peace Prize. In 1913, a spate of articles in Germany and abroad labelled him the Friedenskaiser, ‘Emperor of peace’. In June that year, the New York Times published a long article by Alfred Fried, founder of the German peace movement, who wrote:

His glory as a man of peace, great enough now, will become greater, and his wish to figure in history as a hero of peace will be fulfilled. And historians of the future, in a position to appreciate fully this great and restless epoch through which we are passing … such historians will speak of Wilhelm II as the compelling force in that process of change and will bestow upon him the title of ‘The Great Conciliator’.”

EMERSON, Charles: 1913: The World before the Great War, London 2013, S. 77.

Und nun lehne ich mich zurück und warte auf das Eintreffen von Godwin’s Law.