RhEINKULTUR 2011

RhEINKULTUR 2011, meine erste als endgültige Wahlbonnerin. Abgesehen von der Anreise war sie auch wirklich gut. Ich hatte mich in Ermangelung von Festivalbesuchen in diesem Jahr schon gefreut, als ich las, dass ich Blumentopf mal live zu Gesicht bekommen würde. Leider saß ich wohl zu weit weg, um richtig geflasht zu werden, aber das was zu mir rüberzog flashte genug. Jupiter Jones waren ganz lustig, aber aufgrund der Anreiseprobleme, einem unbekannten Herren, der etwas Neongrünes erbrach und den Dixieklos, von denen es zu wenig gab und deren Mitarbeiter nicht sehr freundlich waren, bekam ich nicht allzu viel von den Herren mit.

Trotzdem entschloss ich mich dazu, einfach die ganze Zeit in der Nähe der blauen Bühne auf einem Hügel zu sitzen, denn ich habe folgendes festgestellt.

  1. Ich bin eindeutig zu alt oder war nie jung genug, um mich vorne zu quetschen. Ich leide unter Platzangst und – auch wenn es anderen Leuten Spaß macht – Körperkontakt mit Wildfremden hasse ich (ich hasse auch Begrüßungsumarmungen unter Freunden, falls Sie sich das jetzt besser vorstellen können).
  2. Bin ich ein unglaublicher Fan von Sitzkonzerten. Ich bin nur äußerst selten dazu gemacht, irgendwo zu springen, zu hüpfen oder gegen andere Menschen zu knallen.
  3. Kenne ich genug Leute, die während solcher Aktionen mal ihre Schuhe verloren haben.
  4. Kann man auch von weitem genug sehen.
  5. Bin ich in solchen Sachen anscheinend der absolute Oberspießer und finde das mittlerweile nicht mehr schlimm (es gab mal eine Zeit, in der ich gegen die letzten vier Punkte versuchte anzukämpfen, mit dem Ergebnis, dass ich und die Menschen, die mich begleiteten, wegen meiner Laune keinen schönen Abend hatten.)

Ab und zu wurde dieses Sitzen davon unterbrochen, dass etwas Essbares herangeschafft werden musste, Getränke ließ ich mir immer von meinen Festivalsklaven bringen (gut, wenn man sowas hat). Merken Sie sich: Es gibt unterschiedliche Festivalchinesen, der, den ich erwischte, war keiner von den Guten! Es kamen Blumentopf und ich erlebte ein sehr schönes Konzert, auch wenn ich irgendwie das Gefühl hatte, dass die Herren nicht besonders viel von meinem vergötterten Album “Gern geschehen” spielten. Die Menge ging gut ab und der Eismann kam zu uns. Ich tat die gute Tat des Tages und spendierte dem Kind hinter mir ein Calippo-Cola-Eis, woraufhin es sich ca. 5 Mal bedankte und mir ein wenig aus seinem Leben erzählte.

Razorlight und ich haben uns 2006 ineinander verliebt oder mehr ich mich in sie. Sie brachten mich durch die schwierigen ersten Wochen meiner LKs und ich hörte ihr zweites Album rauf und runter. Folglich kannte ich ca. jedes Lied, was die Menge vor mir anscheinend nicht tat. Man muss dazu aber sagen, dass Johnny Borrell vielleicht einfach nicht der Typ ist, der mit dem Publikum kommunizieren kann. So schrammelte die Band ihre Songs runter und machte ein ziemlich feines Cover (von dem 80% der Zuschauer aufgrund ihres Alters gar nicht gemerkt haben dürften, dass es ein Cover ist):

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=HuEWIxv6G2c&w=425&h=349]

und dann kamen America und Wire to Wire, was nun wirklich jeder kennt, der irgendwann mal 1LIVE gehört hat und das Publikum ging auch wieder ein bisschen mehr ab.

Es wurde Zeit, sich zu entscheiden. Ich hatte mich schon in der Woche nach dem Angucken dieses Videos entschieden:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=TPgumP7zQJU&w=560&h=349]

Es musste Sasha (oder the artist formerly known as Sasha) sein. Der Traum meines 11-jährigen Ichs. Ich wurde nicht enttäuscht, es kamen Cover von Adele, Bruno Mars UUUUND Queens of the Stoneage. I liked. Ich mochte auch, dass so viele Leute auf die RhEINKULTUR gekommen sind, sodass ich nächstes Jahr wieder gehen kann. Sie wird dann 30 Jahre alt und ich hoffe, dass dann noch tollere Leute kommen als dieses Jahr.

Nebenbei hoffe ich auch, dass die SWB bis dahin vlt. mal ein Verkehrskonzept erarbeiten, dass funktioniert (aber ich sehe da schwarz, dafür müsste man wahrscheinlich die ganze Stadt einstampfen und wieder aufbauen und dann laufe ich lieber, weil die ganzen Altbauten sollten stehen bleiben dürfen) und dass nächstes Jahr keine asigen Landfriedensbrecher die ganze Stimmung kaputt machen. Mehr Dixies wären auch schön (die kleinen Wäldchen in der Rheinaue dürften demnächst eingehen, soviel Urin wie da im Boden versickert sein dürfte). Ansonsten bin ich froh, dass Bonn das Festival hat und dass der Eintritt kostenlos ist: Liebe RhEINKULTUR ein dickes ♥!

Kommentare

Andreas Beer sagt:

Gern geschehen ist echt genial. Wäre auch für mich der einzige Grund gewesen doch zur Rheinkultur zu gehen.

Andreas Beer sagt:

und die Wäldchen ertragen die Urinmengen schon seit Dekaden, eigentlich müssten die nur noch gelbe Blätter haben ;)

BeverlyBeuel sagt:

Ich bin ein bisschen neidisch, weil wir nach Royal Republic nach hause gegangen sind und deswegen Dick Brave nicht gesehen haben. Den hätte ich wirklich gern gesehen, aber ich konnte nicht mehr stehen.

Und – tz – ich umarm dich nie wieder. ;-)

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