Yogilates

Die Kurse im Fitti habe ich seit der Abgabe meiner Bachelor-Arbeit sträflichst vernachlässigt. Nach der Begegnung mit der Power-Russin hatte ich auch längere Zeit Angst vor Pilates. Yoga hingegen fand ich immer sehr toll, auch wenn ich dabei immer aussah als würde ich gerade ein Weltraumtraining absolvieren. Seit kurzem gibt es im Fitti aber Yogilates und ich dachte: probierst du es halt mal aus.

Doch zuerst machte ich einen neuen Trainertermin beim Drillinstructor persönlich. Ich habe jetzt bis Freitag, den 13. April, Zeit meinen Body zu tunen. Sollte mir das bis dahin – erwartungsgemäß – nicht gelingen, können Sie sich auf einen Blogeintrag freuen, der darüber berichtet wie ich weinend unter den Gewichten zusammengebrochen bin. Aber das hat ja noch seine Zeit.

Zurück zum Yogilates, das, wie bereits erwähnt, eine Mischung aus Yoga und Pilates ist und deswegen für unbewegliche Menschen mit krummem Rücken wie mir genau das Falsche ist. Yogilates verbindet die komplett abstrusen Vorstellungen von irgendwelchen Yogis, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als ihren Körper zu überdehnen, damit sie kostengünstig auf Langstreckenflügen im Handgepäckfach mitfliegen können mit den kruden Theorien eines Herrn Pilates, der davon ausgeht, dass wir alle in unserem Bauch ein Powerhouse sitzen haben.

Normale Leute nennen das anscheinend Tiefenmuskulatur. Dabei handelt es sich um eine Art körpereigenes Korsett, dass unsere Wirbelsäule vor dem kompletten Zusammenbruch bewahren soll. Meine Tiefenmuskulatur muss sehr verkümmert sein. Ebenso wie meine Bänder, denn eigentlich ist Yogilates zu 98% Yoga. Die anderen 2% sind das Powerhouse, das man übrigens aktiviert, indem man beim Ausatmen seinen Bauchnabel nach innen zieht. Wie man seinen Bauchnabel nach innen zieht, weiß ich nicht genau. Ich weiß aber, dass ich dringend zur Pediküre muss. Denn in Socken kann man kein Yogilates machen, dann rutscht man von der Matte, wie ich gestern mehrmals schmerzlich erfahren musste. Als Gratisbeilage oben drauf gab es ein paar unansehnliche Frauenfüße.

Kommen wir mal zu meinen Best-Of-Yogilates-Moves von gestern. Die Ausgangsposition war Folgende:

Aus dieser Position soll man nun mit dem Kinn auf den Boden, sodass die Nase auch Richtung Boden gerichtet ist (diesen aber *ganz wichtig* nicht berührt), gleichzeitig sollen aber auch die Brüste den Boden berühren (irgendwie ist mein Fitti schon sehr Brustfixiert, hallo liebe Leute, die täglich hier auf dem Blog landen, weil sie bei google “Brustwackeln” eingegeben haben). Ich komme zu dem Schluss, dass ich für diese Übung zu wenig Brust habe, ich krieg sie nämlich nicht auf den Boden.

Fast genauso toll ist die Übung, bei der man sich auf dem Boden kugeln soll und dann aber auch wieder hochkommen muss. Sie kennen doch bestimmt diese Käfermetapher? Ja, richtig. Und das absolut Schlimmste an der ganzen Sache ist: das sieht 0 anstrengend aus. Alle Damen, die einen guten Blick auf den Fitti-Fitti-Raum hatten, während sie total angestrengt den Crosstrainer bemühten, müssen sich gedacht haben, dass das der Kuschelkurs für die untrainierten anonymen Couch-Chips-Fresser sei. Aber Alter: ich bin untrainierte anonyme Couch-Chips-Fresserin und ich war danach so fertig, dass ich beim zweiminütigen “Entspannungsblabla” fast eingeschlafen wäre.

Nichtsdestotrotz macht Yogilates einem ein ganz anderes Körpergefühl und bei mir wirkt sich das Training nicht negativ in Form von Muskelkater aus. Weswegen ich sogar in Erwägung ziehe, da jetzt alle zwei Wochen hinzugehen. Hätten Sie auch nicht gedacht, oder?

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