Nachdenken über Til Schweiger

Ich war gestern im Kino. In diesem Film mit Christian Bale. Mit Marion Cottilard und Anne Hathaway. Die Kritik lesen Sie bitte bei Frau Gröner. Ich beschäftige mich mit einem Trailer, den ich vor dem Film sah oder vielmehr, zu welchem Denkanstoß mich dieser Trailer brachte:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=vUmuB4J97lQ]

Gucken Sie sich den bitte nicht zu lange an, die ersten 40 Sekunden sollten reichen, um den Plot dieses Films herauszufiltern. Wenn man Schweigers Filme seit Barfuß gesehen hat (ab Zweiohrküken gilt diese Regel nur noch in der Theorie, da ich mir die nachfolgenden Filme wie Phantomschmerz und dieses französische Hahngericht nicht mehr angeschaut habe), dann merkt man, dass Schweigers Filme irgendwie immer wieder ein und dieselbe Geschichte erzählen (entschuldigen Sie bitte, wenn Ihnen diese Erkenntnis schon viel eher gekommen ist, aber sooft denke ich nun wirklich nicht über Til Schweiger Filme nach).

Da Herr Schweiger ja nun demnächst als Hamburger Polizist arbeiten wird, habe ich mir mal überlegt, wie diese Schweiger-Hamburg-Tatorte aussehen könnten…

Et voilà:

Ein von sich selbst massig überzeugter Kommissar gerät durch irgendetwas (eine Schramme im Auto, die süße Polizeianwärterin will nichts von ihm) in eine schwere Sinnkrise, die ihn dazu veranlasst, Scheiße zu bauen (unerlaubtes Fahren mit Blaulicht außerhalb der Dienstzeit oder das Verkloppen von Menschen, die er nicht mag, hier könnte man ja eine gute Erweiterung des echten Schweigers finden). Während er die Scheiße wieder gut macht, trifft er eine angeblich überaus sozial-warum-auch-immer-nicht-kompatible Frau (die frustrierte alleinerziehende Kommissarin (Hallo, Frau Lindholm!), die hoffnungslose, leichtdebile Kleinkriminelle oder sowas ähnliches), die ihm in seiner schweren Sinnkrise (wer verdammt ist der verdammte Täter, verdammt!) durchs Leben hilft. Als es ihm wieder gut geht (vielleicht immer wenn ein Fall gelöst ist, wiederkehrendes Moment, das eine Identifikation beim Zuschauer schafft), vergisst er die Frau, bis dass er merkt, dass er eigentlich ohne sie gar nicht mehr leben kann und kehrt dann unter widrigsten Bedingungen (vielleicht nimmt man mal ein Zootier als Geisel oder sperrt hilflose Großeltern auf dem Balkon aus) mit der kitschigsten Liebeserklärung ever (man braucht ja Steigerungsmomente von Tatort zu Tatort) zur überaus sozial-warum-auch-immer-nicht-kompatiblen Frau zurück. Die wird jedoch am Anfang von jedem neuen Tatort erschossen, sodass man sich nicht für jeden neuen Tatort eine neue Scheißsituation für Schweiger ausdenken muss.

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