Ich las gerade den neuesten Blogeintrag von Patschbella, der mich dazu veranlasste das aufzuschreiben, was mich schon am Dienstag leicht in Rage versetzt hatte. Ich gucke mittlerweile nur noch Online-Fernsehen, was zur Folge hat, dass – Zattoo sei dank – die Öffentlich-Rechtlichen meine volle Aufmerksamkeit haben (Generell frage ich mich ja, ob die GfK-Boxen, läppische 6000 gibt es in ganz Fernsehdeutschland, in Zeiten von Onlinemediatheken überhaupt noch einen Sinn haben).
Es gibt aber wenige Privatfernsehsender-Serien, die ich tatsächlich gerne gucke und Pro7 hat durchaus meine höchsten Sympathien dafür, dass sie es zulassen, dass ihre US-Serien direkt nach US-Ausstrahlungsdatum bei iTunes käuflich zu erwerben sind (Hallo an den Sender, dem die Rechte an Downton Abbey gehören und Hallo ARD, danke, dass ihr das mit Sherlock nicht hinkriegt) – und ja, ich kaufe die wirklich (auch wenn iTunes da gerne mal bei rumzickt und durchschnittlich 3 Euro pro Folge ca. das Loch im Portmonnaie hinterlassen, dass der tägliche Zigarettenkonsum früher hinterließ – ich denke Serienschauen ist gesünder).
Kommen wir zu den Pro7 Sendungen aus Deutschland und damit zum vielfach ausgezeichneten Liebling switch reloaded.
Wie sehr habe ich es geliebt als das Format 2007 zurückkehrte. Lampukistan FTW! Aber was ist bitte aus switch reloaded geworden? Die neueste Staffel enttäuscht mich wirklich. Es fing damit an, dass man RTL-Nervensäge Conny Reimann persiflierte – und zwar indem man ihn regelmäßig aufs Klo setzte, wo man ihn dann irgendeinen Mist erzählen ließ. Es lief eigentlich aber fast immer darauf hinaus, dass er auf dem Klo saß. Toll, witzig. Nicht.
Höhepunkt war aber die am vergangenen Montag ausgestrahlte 8. Folge dieser Staffel. Den Mobbing-Sketch über Claus Kleber und Gundula Gause verstehe ich entweder nicht oder will ihn nicht verstehen. Er besteht darin, dass Michael Müller als Claus Kleber berichtet, dass Mobbing immer mehr zu einem Problem in deutschen Firmen würde. Daraufhin liest Martina Hill als Gundula Gause Nachrichten vor, die Witze über das Aussehen von Gundula Gause beinhalten, sie zur Verbrecherin machen und sie schlussendlich verkünden muss, dass das ZDF eine neue Nachrichtensprecherin sucht, die unter gar keinen Umständen wie Gundula Gause sein darf. Der “Witz” besteht dann darin, dass Gause geheime Aufnahmen von Kleber in der Gaderobe einspielen lässt, in der Kleber mit Barbiepuppen suggeriert, Gause hätte liebend gerne Sex mit ihm. Ein bedröppelt dreinschauender Kleber beendet dann das heute journal.
Oder ZDF History. Bernhard Hoecker stellt die Geschichte des deutschen Klopapiers nach. Ja, schon gut, hier wird eindeutig auf Hitlers Helfer, Hitlers Frauen und Hitler Was-auch-immer angespielt. Nur: das ist so uralt, dass es schon weh tut. Und die Witze dazu sind eben Witze, die zu Klopapier passen: Fäkalhumor eben. “Hitler musste den Russlandfeldzug abbrechen, weil an der Ostfront das Klopapier alle war.” “Ich bin ein Berliner sagte Kennedy nicht aus Solidarität mit Berlin, sondern aus Entzückung über flauschigen Poposchmeichler im Hotel Adlon.” [Das übrigens im Ostteil der Stadt steht]. Hoecker schafft es ziemlich gut, Knopp nachzuahmen und ihn dadurch lächerlich zu machen, aber warum Fäkalhumor jetzt besonders zieht, keine Ahnung. Vielleicht finden das die 6000 Leute mit GfK-Box cool. Und wenn es da eine Meta-Ebene mit versteckter Kritik an der Themensuche der ZDF-History-Redaktion geben sollte und man eigentlich darauf abzielen wollte, nun, dann frage ich mich, ob man das nicht geschickter hätte tun können. Herr Grebe kann’s:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=z2TWjePMb4E&w=420&h=315]
Ach ja, wer sich selbst ein Bild von der letzten Switch Folge machen will, kann das noch bis nächsten Montag hier tun.
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