Die Zombie-Apokalypse kann dann bitte kommen

Ich war mal wieder in der Sneak und erstaunlicher Weise lief sogar mal was gescheites.

Die ganze Nacht wach bleiben, keiner da, der einem Vorschriften macht und zum Frühstück gibt es nach einem kleinen Spaziergang Menschenhirn. Ja, genau, Menschenhirn: so sieht das Leben auf der Erde nach der Zombieapokalypse für R (Nicholas Hoult) nämlich aus.

R hat sein Gehirn noch, wenn man das nämlich behält, geht es auf der Erde als Zombie weiter. Das einzige Problem: so richtig funktioniert das Zombiegehirn nicht mehr, denn die Erinnerungen sind weg. Deswegen weiß R auch nur, dass sein Vorname mit R beginnt. Sein Tag besteht darin, in einem verlassenen Flughafen mit anderen Zombies die Zeit tot zu schlagen. Das erzählt er im neuen Film „Warm bodies“, der am 21. Februar in den deutschen Kinos startet.

Aber wie langweilig wäre es, dummen Zombies beim Gehirn essen oder knurren zuzuschauen? Es gibt natürlich auch noch warme Körper auf der Welt. Ein paar Menschen haben sich – natürlich in Amerika – hinter einer riesigen Mauer versteckt. Weil da aber alles immer mehr zur Neige geht, muss Julie (Teresa Palmer) mit ihrem Freund raus, um im Zombieland Medikamente zu erbeuten. Julie findet die Mauer, die von ihrem Vater (John Malkovich) erdacht wurde, ziemlich doof. Ihr Freund Perry (Dave Franco) aber nicht, weswegen es sich ganz gut trifft, dass er während eines Zombieangriffes von R gefressen wird.

Allerdings frisst R mit Perrys Gehirn auch dessen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Julie und kann sie deswegen nicht auch noch fressen, sondern schleppt Julie erst mal mit auf den Flughafen, wo er es sich in einem Flugzeug gemütlich gemacht hat. Julie rastet erst mal komplett aus, doch dann beginnt sich langsam eine Freundschaft zwischen Zombie und Mensch zu entwickeln. „Warm bodies“ nimmt sich dabei selbst nicht besonders ernst. Vor allem die Anfangssequenz in der R erzählt, wie wahnsinnig sinnlos das Leben als Zombie ist, ist sehr witzig.

Die naive und etwas zu „gutmenschig“ geratene Julie nervt dagegen gerne, ist aber eine nette Karikatur von dem was Kristen Stewart in den Twilight-Filmen ernst meint – außerdem hat Teresa Palmer ein paar mehr Gesichtsausdrücke auf Lager. Es gibt eine sehr lustige Make-Over-Szene, einen halbwegs ordentlichen Kampf und einige rollende Zombieköpfe zu sehen. Teilweise ist es etwas eklig die Zombies beim Menschen-Essen zu beobachten, aber sooft kommt das dann auch nicht vor. Wer seicht unterhalten werden möchte und dabei lachen will, der sitzt im Kinosaal bei „Warm bodies“ an der richtigen Stelle.

Bechdel-Test: Mhm ja, Julie hat noch ne Freundin mit der sie sich auch mal über die Zukunft unterhält, in der kein Typ vorkommt, das allerdings nur für ca. 30 Sekunden. Der Traumjob von Julies Freundin ist übrigens Krankenschwester.

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