Wie bekannt sein dürfte, lese ich sehr gerne Bravo. Alte wie aktuelle Ausgaben. Anne und ich haben jetzt zusammen die Bravo gelesen und das aufgezeichnet. Wer sich das anhören möchte bitte zum Abendbrot-Podcast weitergehen.
Kategorie: Lektüre
Linksabbieger (6)
Lange keine Links mehr veröffentlicht. Das sei hiermit geändert.
lolmythesis
Da schreibt man sich die Finger wund, um die angeforderte Seitenzahl in Haus-, Bachelor- oder Masterarbeiten zu erreichen und dann kommt lolmythesis vorbei und will, dass man das Ganze in einem Satz zusammenfasst. Meine bisherigen Favoriten:
“Sometimes, dictators need people to like them.”
“If you watch gay people on TV you are more likely to want them to get married.”
“Salman Rushdie was definitely kind of an asshole when he wrote The Satanic Verses, but a death penalty was a bit harsh.”
“Avoiding people has its mental health benefits.”
“Basically, Beyoncé can do anything.”
Ich habe das Ganze mal für meine BA ausprobiert:
“Zeitungen im Nationalsozialismus waren gleichgeschaltet und hatten daher keine Probleme ihren Lesern den Hitler-Stalin-Pakt zu verkaufen, weil das Propagandaministerium ihnen diktierte, was sie schreiben sollten. Dies gilt auch für die NS-Presse.” Oder auch: Zeitungen im NS waren überwiegend nutzlos.
The internet helps
Ines’ Umzug hat sich Dank des Internets um einiges leichter gestaltet. Dabei fiel mir auf: ich kann ziemlich glücklich sein, dass es das Internet schon gab als ich aus dem 180 Kilometer entfernten Provinznest ausziehen wollte. Wie hat man denn früher Wohnungen gefunden? Ohne Bilder und nur mit Quadratmeterangaben? Wie fand man WGs? Alles nur über den Anzeigenteil der lokalen Zeitung? Ein Hoch auf das Internet!
Israel, baby!
Die Kaltmamsell ist aktuell in Israel und verbloggt ihre Reise. Ich will dieses oder nächstes Jahr auch nach Israel. Und dank der Reiseberichte eigentlich lieber gestern als morgen.
Die total geniale One Pot Pasta
Via Herrn Buddenbohm auf facebook. Eine wahnsinnig geniale Idee, die vor allem das Problem löst, wann man anfängt die Sauce zu den Nudeln zuzubereiten, denn entweder ist sie viel zu schnell fertig oder (und das ist die schlimmere Variante) sie ist erst weit nach den Nudeln (wie? Selbstgemachte Bolognese muss zwei Stunden einkochen?) servierbar. Heute Zutaten gekauft, die ich dann doch mit zwei unterschiedlichen Kochutensilien erwärmen muss (es ist ein wenig wie diese Chefkoch-Kommentare “Ich habe alle 800 Zutaten durch einen Anruf beim Pizzalieferdienst ersetzt”) aber trotzdem genial!
Auslese: Politik-Edition
Rund um die Bundestagswahl herum kamen eine Hand voll Bücher heraus, die sich mit dem politischen Berlin beschäftigen. Zwei davon habe ich gelesen bzw. gehört und werde jetzt mal meinen Senf dazu abgeben. (mehr …)
Linksabbieger (5)
Das Ende der Vorbildrepublik
Es ist wohl gerade en vogue festzustellen, dass man nichts wählen kann oder dabei sehr große Kompromisse eingehen muss. Für ziemlich ernste fünf Minuten dachte ich übrigens darüber nach einfach der PARTEI meine Stimme zu geben. Gründe dafür im Text von hellojed.
Kindeswohlgefährdung. Ich glaub es hakt.
Menschen, die mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen, können einem eigentlich nur Leid tun. Eigentlich. Wie haben Fettes Brot noch mal gerappt? “Ich hatte Rachefantasien für die ich Gefängnis verdien’…”.
Wie es mit dem Arbeitsamt war.
Arbeitslosigkeit predigt man mir, seit ich das erste Mal zaghaft meinen Berufswunsch formuliert habe. Bislang habe ich mit der Agentur für Arbeit nur gute Erfahrungen gemacht. Anscheinend ändert sich das, sobald man tatsächlich auf sie angewiesen ist. Nicht unbedingt, weil es an die Mitarbeitern liegt, sondern vielmehr an der ganzen Bürokratie, wie mir scheint. Manchmal denke ich auch darüber nach, wer überhaupt Verantwortung braucht. Aber dann fällt mir auf, dass es immer Jobs mit viel Verantwortung geben wird – und dann frag ich mich, ob ich so einen Job haben will und dann kommt dieser Blogbeitrag von der Kaltmamsell und stürzt mich weiter ins Grübeln.
Warum Claudia Lücking-Michel von der CDU im September meine Stimme mit großer Wahrscheinlichkeit vermutlich nicht bekommen wird
Sven schreibt auch zum Thema Wahlkampf und stellt einen bislang unbeachteten, aber sehr wichtigen Aspekt heraus. Bei diversen Plakaten wäre ich mir übrigens nicht zu schade, mit dem Fahrrad voll in die reinzuknallen…
Linksabbieger (4)
BKA hat mittelbar und unwissentlich keine #PRISM-Daten erhalten: Und unmittelbar und wissentlich?
Gunnar hat beim BND, dem Verfassungsschutz und dem BKA nachgefragt, was die denn so über PRISM wissen und was sie dazu sagen. Verfassungsschutz und BND haben relativ schnell abgewunken, weil sie nicht unter das “Informationsverhinderungsfreiheitsgesetzes” fallen. Anders liegt der Fall beim BND und der hat direkt mal einen Wust an Papier zurückgeschickt. Den dröselt Gunnar sehr gekonnt auf.
Clash of Digitalisation: Akademiker vs. Blogger
Sascha schreibt darüber, wie es ist, wenn Wissenschaft auf das sog. “Web 2.0” trifft:
Heute entscheiden große Forschungsinstitutionen, wohin das Geld für die Forschung fließt. Morgen sind es vielleicht die Bürger einer Zivilgesellschaft, die zunehmend selbst darüber entscheiden, welche Forschungsfragen Relevanz haben, sei es per Crowdfounding, Crowdsourcing oder Tools wie LiquidFeedback.
SHIFT
Beim Deutsche Welle Global Media Forum wurde ich sehr charmant auf SHIFT aufmerksam gemacht. Jetzt hab ich es mir auch mal angeguckt und muss sagen: äußerst cool, was die Deutsche Welle da so tut.
Irgendwas mit Hitler
Herr Küppersbusch is back und hat die Herren Niggemeier und Heinser im Gepäck. Das ist sehr hohes Niveau, was die da jeden Dienstag bis Donnerstag so machen beim Tagesschaum. Als Kostprobe diene mal Irgendwas mit Hitler:
[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=GWg1KQKCt3U&w=560&h=315]
Der Witzkrieg
Noch mehr Krieg, noch mehr Hitler und etwas mehr Goebbels. WDR5 hat ein interessantes Feature über den Witzkrieg der BBC gegen Nazideutschland gesendet. Letzte Woche Sonntag. Bedeutet, klicken Sie den Link schnell bevor er der Depublizierung zum Opfer fällt.
Linksabbieger (3)
Die Erinnerungslücke
Das SZ-Magazin berichtet über das Grabmal von Adolf Hitlers Eltern und weil die SZ das Leistungsschutzrecht toll findet, werde ich hier jetzt nichts zitieren.
From Rhys Ifans to Madonna: writers on their worst celebrity interviews
Im Guardian berichten Journalisten über die schlimmsten Interviews, die sie jemals führen mussten. Wenn man denen glauben schenken darf, muss Lou Reed extremst sozialinkompatibel sein. Interessant ist das Ganze vielleicht auch im Nachklapp um die Riemann-Debatte. Ich finde Mr. Spacey hat da eine sehr gesunde Ansicht:
“I once interviewed Kevin Spacey, who is very private, and I said to him: ‘Isn’t it the case that you have all this wealth and adoration; isn’t the quid pro quo for that that you give the people who come and see your movies an insight into your personal life?’ And he said: ‘No, I don’t agree. The quid pro quo is I give you the best performance I can give.'”
Beichtzeit: Wortvogel goes to hell – in a church!
Der Wortvogel ist Atheist. Dummer Weise hat er sich aber mit seiner LvA (das steht für Liebste von Allen) in eine Kirche begeben. Gläubige Menschen werden diesen Text als schrecklichste Blasphemie wahrnehmen. Z.B. wegen solcher Sätze:
“Auf jeden Fall soll uns diese Anekdote (die sicher auch wieder ein Gleichnis für irgendwas ist) von der Macht Gottes überzeugen. Ich erwarte vergeblich den disclaimer: ‘Solltet ihr allerdings gerade jemanden haben, der seinen letzten Atem tut – don’t try this at home. Gott kann sich schließlich nicht um jeden kümmern – und um EUCH erfahrungsgemäß schon gar nicht.'”
Ich find ihn wahnsinnig unterhaltsam.
Üç maymun Eylemleri – Drei Affen-Demonstrationen
Die Situation in der Türkei bewegt mich, ich bin aber nicht besonders gut informiert. Dieser Artikel war auf jeden Fall schon mal sehr erhellend – auch was Hintergrundinformationen anbelangt:
“Der Zeitungsbericht ist Teil einer seit Beginn der Parkbesetzung laufenden großen Propaganda-Maschinerie der Kriminalisierung, die ihren Anfang mit Recep Tayip Erdoğans (RTE) Beschimpfung der Demonstrant/innen als Çapulcu machte – welche sich die Demonstrant/innen aber sogleich aneigneten: Der im Gezi Park als Kollektiv gegründete Internet-TV-Sender www.capul.tv begrüßt seine vielen Interviewgäste grundsätzlich und liebevoll mit “Wie geht es Dir, Çapulcu? Was hast Du uns zu sagen?” Als Neologismus – “Everyday I’m çapuling” – hat der Begriff schon international die Runde gemacht,Wikipedia führt unter “Chapulling (Turkish: çapuling)” bereits einen Eintrag incl. Debatte.”
Pop jenseits des Westens: Die Geschichte des Massenphänomens Menudo
Ich finde dieses Blog wahnsinnig spannend und interessant – obwohl ich erst gestern wieder vom Dekan meiner Fakultät zu hören bekam, wie sinnlos z.B. die Beschäftigung mit Westcoast-Rap in wissenschaftlichen Arbeiten sei (vielleicht habe ich ihn da auch überinterpretiert und er fand die Überschrift “Fuck tha police!” nur doof, kann ich mir aber schwer vorstellen). Jedenfalls finde ich gerade Popgeschichte spannend, aber ich bin ja auch einer dieser bloggenden Nerds. In diesem Text hier geht es um spanischsprachige Boybands:
“In 14 Jahren waren mehr als 30 Jungs Mitglieder von Menudo gewesen. Viele sagen, dass Díaz eine Erfolgsformel erfunden hat, um die Band immer “jung” zu halten und zugleich viele neue Interessierte anzuziehen. Der erfolgreichste Menudo war Ricky Martin, der danach eine Karriere als Sänger und Schauspieler in den USA machte. Unter dem Einfluss von Menudo bildeten sich aber neue Boybands in Lateinamerika (wie z.B. Dominó in Brasilien) und den USA (z.B. New Kids on the Block), die ohne das historische Vorbild von Menudo so nicht denkbar gewesen wären.”
Disclaimer: Möglicher Weise kenne ich die beiden letztgenannten Blogs nur durch meine Arbeitsstelle, was aber nicht heißen soll, dass sie mich privat nicht auch interessiert hätten, wenn ich da nicht arbeiten würde – ich wäre dann nur wahrscheinlich erst sehr viel später auf sie gestoßen.
Auslese: Eifler Zorn
Das Buch, was hier gerade als “Auf dem Nachttisch” angezeigt wird, ist mehr so ein Alibi. Tatsächlich schreibt (bzw. schrieb) Herr Hobsbawm immer sehr anschaulich und auch sein Übersetzer hat das ziemlich gut hinbekommen, aber in der Sommerhitze ist der Marxismus im 21. Jahrhundert wirklich auch ein wenig anstrengend. Deswegen zog ich gestern nach dem Unwetter los und ging in die Akademikerbuchhandlung an der Uni (nein, nicht Bouvier). Dort kaufte ich mir einen Krimi.
Denn: ich mag Krimis und entgegen meiner ausgeprägten Abneigung ländlicher Gebiete mag ich Krimis darüber dann doch ganz gerne. Aber mehr als seichte Lektüre nebenher. So griff ich dann zu Elke Pistors Eifler Zorn. Und das war auf der einen Seite schon gut, auf der anderen nicht so. (mehr …)
Historical fiction repeats itself
Aufmerksamen Lesern dieses Blogs könnte unter Umständen aufgefallen sein, dass mein Jahresvorsatz auch in diesem Jahr grandios in der zweiten Woche gescheitert ist. Das liegt in erster Linie daran, dass ich mir gleichzeitig vornehme, keine Vorsätze zu haben, sodass sich theoretisch immer mindestens ein Vorsatz, den ich fasse, erfüllt und – zum anderen – hatte ich mir da auch ein Buch ausgesucht, das es in sich hatte. (mehr …)