Kategorie: Lektüre

Auslese

Ich habe mir keine Vorsätze für das neue Jahr gemacht, finde aber gerade den Gedanken spannend, mich dazu zu motivieren, mindestens ein Buch pro Woche zu lesen. 52 Bücher sollten dieses Jahr machbar sein (vor allem, weil es im letzten Jahr irgendwie nur fünf waren, die ich dann wirklich auslas). Hier also die Auslese von November bis jetzt gerade so. (mehr …)

Blogantworten IV

gustmann rassenwahn
Nehmen Sie Ihr Geld und geben Sie es für etwas anderes aus. Wobei, ist ja alles Geschmackssache, aber ich finde ja, dass es anspruchsvollere und bessere Literatur gibt.

warum studiere ich geschichte

Warum du das tust, weiß ich nicht. Ich tu es deshalb und deshalb.

zumba frauensport
Nicht unbedingt. Ich z.B. mag das nicht und würde mich durchaus als Frau bezeichnen. Männer mögen das vielleicht. Ich glaube, dass das mehr mit dem Sporttyp als mit irgendwas anderem zu tun hat.

bachelorarbeit witz
Wenn es da einen gibt, verraten Sie mir den mal. Ich find es nur lächerlich, dass ich für die 50-seitige Beschäftigung mit dem Hitler-Stalin-Pakt in der deutschen Presse 12 Creditpoints von 180 Creditpoints insgesamt erhielt. 12 Creditpoints hatte ich übrigens auch für die 12 Seiten Hausarbeit über Sulla im 1. Semester bekommen.

kurze handy kettenbriefe
Ernsthaft? Wer braucht sowas, wer sucht sowas und was will man damit bezwecken? Muss ich mal googlen.

es gibt keine ohrenkneifer mehr
Stimmt, ich hab auch länger keine mehr gesehen. Wikipedia weiß mehr.

alles knusper.
Alles voll knusper.

in welchem monat beginnt der 3 weltkrieg
Also: der Erste Weltkrieg begann im August, wenn auch relativ spät im August. Der Zweite Weltkrieg begann im September, wenn auch sehr früh im September. Der Dritte Weltkrieg müsste demnach schon begonnen haben, wenn er noch in diesem Jahr ausbrechen sollte. Ansonsten trösten Sie sich, da die Mayas unser Ende ja für den 22.12. vorgesehen haben, wird der Dritte Weltkrieg vermutlich nie ausbrechen.

demnächst beginnt der 3. weltkrieg
Tja, ich muss die Antwort auf die vorangegangene Frage dann wohl doch noch mal überdenken. Allerdings: wer löst diesen 3. Weltkrieg aus? Höchstwahrscheinlich wird es dann wohl der letzte sein, vielleicht stecken die Maya dahinter.

lucky strike rauchgefühl
Lucky Strike macht derzeit extrem unlustige Werbung mit dem Slogan “Hör auf dein Rauchgefühl!”. Ich bin mittlerweile Nichtraucherin, kann aber beschwören, dass ich das auch als Raucherin doof gefunden hätte, so wie ich die Maybe-Marlboro-Kampagne doof finde (aber meine Zigaretten waren eh französisch).

kind pendelt kopfüber an einer stange
Das wird später bestimmt mal Poledancer/in

mr. darcy adresse
Versuchen Sie es entweder mit “Fitzwilliam Darcy, Pemberly, Somewhere in Great Britain” (Sie können es laut Wikipedia auch etwas genauer versuchen) oder mit “Mark Darcy c/o Bridget Jones, Shabby Appartment, somewhere in London UK”.

deutscher video ring mini gewinnspiel
Sollten Sie nicht dran teilnehmen, Gründe finden Sie hier. Von der F.A.S.I. rate ich auch ab, gleiche Bande.

ellebil porn
Mhm, diese Geschäftsoption habe ich noch nicht überdacht. Kommen Sie wieder, wenn ich knapper bei Kasse bin.

coole seltene nicknamen
Versuchen Sie es mal damit Tiernamen rückwärts zu lesen.

ich studierte gesichte
Ich studiere Geschichte, manchmal studiere ich Gesichter.

warum klaas heufer umlauf doppelname
Keine Ahnung, Sie könnten ihn antwittern und auf eine Antwort hoffen. Möglicherweise hat es etwas mit zwei Menschen zu tun, die ihren eigenen Namen so toll fanden, dass sie ihn nicht loswerden wollten. Vielleicht hat es aber auch andere Gründe.

intelligenz der seifenblase
Dürfte in etwa so groß sein wie die von Nazis, wobei Seifenblasen schöner aussehen.

ellebil sei kaiser wilhelm
Ich verbitte mir derartige Verleumdungen!

internet kaputt gemacht
Und warum funktioniert meins dann noch?

titten unter wasser wackeln
Unter Wasser kann gar nichts wackeln, höchsten schleudern und das auch nur in der Waschmaschine, Wasser verlangsamt doch alles!

meine brueste wackeln nicht
Willkommen im Club. Wir sollten vielleicht über Erziehungsmaßnahmen nachdenken!

wer schreibt x-diaries scripts
unterbezahlte Hochschulabsolventen mit einer überbordenden Fantasie, die sie sich angeeignet haben, als sie – statt ordentlich zu studieren – die Nachmittage vor ARD-Telenovelas festhingen. Irgendwo habe ich auch mal ne Stellenausschreibung für sowas gefunden.

sauerlaender untergrund
Tja, vielleicht gründet ihn eines Tages jemand und räumt mal auf…kchkchkch.

welches lied passt zu seifenblasen
Ein klassischer Chardonnay dazu etwas Käse und Cola Light und dann machen Sie bitte die Kassierer an.

langzeitstudent wie anspornen
Sollte er Geld von Ihnen erhalten: drohen Sie damit die Zahlungen einzustellen (das ist allerdings nicht nett). Sollten Sie selbst über einen Abschluss verfügen fächern Sie ihm damit im überfüllten Hörsaal Luft in die Nase, das soll die Hirnaktivität ungemein ankurbeln. Sie können sich natürlich auch einfach um Ihr eigenes Leben kümmern und den Langzeitstudenten, der mit seinem Leben anscheinend zufrieden ist, in Ruhe lassen.

Bücher der letzten Monate

Gelegentlich kaufe ich Bücher und lese sie und gelegentlich blogge ich dann darüber.

Rassenwahn
Ich bin eigentlich keine Krimileserin. Wenn hingegen zeitgeschichtlicher Content hinzukommt, dann gibt es für mich kein Halten mehr. Wenn man seinen Zeitgeschichtskrimi dann Rassenwahn nennt, hat man mich. Wenn man mich dann aber länger bei der Stange halten möchte, dann sollte man weitaus mehr zu bieten haben als Jörg S. Gustmann, seines Zeichens Dortmunder Zahnarzt. Die Geschichte ist auf ihren 567 Seiten derart konstruiert zusammengekleistert, dass mir nach 100 Seiten die Lust verging und ich das Ganze in Schnell-Lese-Manier durchratterte. [ACHTUNG, Spoiler!]: Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass Mitglieder der Waffen-SS, die sich im Lebensborn austoben, eine jüdische Großmutter verheimlichen konnten. Bzw. wenn sie das konnten, dann frage ich mich, warum es 2012 plötzlich sehr einfach zu beweisen ist. 95% der handelnden Personen sind dermaßen überzeichnete Klischees, dass es weh tut. Dazu kommt der Abklatsch von Lisbeth Salanders Bruder (der reinzufällig im Keller eines Hamburger Wohnhauses Polizisten abschlachten will), der mordend für NS-Kriegsverbrecher (die jahrelang unbehelligt in Hamburger Altersheimen im Sauerstoffzelt vor sich hinvegetieren konnten) durch die Gegend zieht.
Jörg S. Gustmann, Rassenwahn, Gmeiner, ISBN 978-3-8392-1332-2, 12,90 EURO (oder Sie ziehen es sich ab heute Abend aus dem Bücherschrank in Endenich beim Rex Kino)

Der Friedhof in Prag
Angeblich kann man mit Eco ja nichts falsch machen. Ich fand ihn aber dann doch echt ermüdend. Los geht es irgendwann in den Jahren, da in Europa alles für einen Nationalstaat kämpft, der Adel langsam an Vormachtstellung verliert und ein junger Herr anfängt für einen Geheimdienst tätig zu werden. Weil er Sex unnötig findet, isst er lieber und beteiligt sich dann an fast allen wichtigen europäischen Geschichtsereignissen der folgenden Jahre, immer im Hintergrund, immer mit zweifelhaftem Auftrag und immer recht böse. Es geht um Freimaurer, Juden und Verschwörungstheorien und am besten liest man das Ganze während man Wikipedia geöffnet hat (weswegen man dieses Buch niemals lesen sollte, wenn man Urlaub im Funkloch macht). Was es mit diesem Friedhof in Prag auf sich hat, kann man sich vielleicht schon denken. Ich fand das Ganze etwas zu gewollt, zu überladen und zu sehr voller Koinzidenzen, aber Herr Eco hat mich auch letztes Jahr bei einer Hausarbeit arg gequält.
Umberto Eco, Der Friedhof in Prag, Hanser, ISBN 978-3446237360, 26,00 EURO.

Die Akte Vaterland. Gereon Raths vierter Fall
Der vierte Fall von Herrn Rath. Auch hier wieder mal ein zeitgeschichtlicher Krimi, nur, dass die Handlung im Jahr 1932 stattfindet. Dieses Mal geht es um jemanden, der in einem Aufzug ertrunken ist. Gereon Rath ist zur Zeit meine Lieblingsromanfigur und ich habe sehnsüchtigst zwei Jahre darauf gewartet, dass er zurückkehrt. Das Berlin von 1932 von Volker Kutscher gefällt mir recht gut. Und sehr gut finde ich auch die rauchende Frauenfigur, die genau weiß, was sie will und die gelegentlich an die Gegebenheiten der Zeit stößt. Charly Ritter will nämlich eigentlich gerne Kriminalkommissarin werden, aber Frauen dürfen 1932 bei der Berliner Polizei nur Mädchengangs verfolgen. Zur Geschichte selbst: der Kriminalfall selbst reizte mich nicht besonders, was daran liegt, dass Kutscher relativ früh ein paar zu viele Hinweise gibt, anhand derer sich doch einiges erschließen lässt, man weiß zwar nicht ganz genau, wie der Mörder heißt, aber wer er ist schon. Dafür hat es die Wendung am Ende aber noch mal in sich. Die Karl May Anleihe hätte meiner Meinung nach auch nicht sein müssen, war jetzt aber auch nicht besonders störend. Gereon Rath würde ich jedem ans Herz legen, der die Weimarer Republik in Berlin kennen lernen will, dann aber bitte mit “Der nasse Fisch” anfangen.
Volker Kutscher, Die Akte Vaterland. Gereon Raths vierter Fall, Kiepenheuer & Witsch, ISBN 978-3462044669, 19,99 EURO.

Egon und die Deern

Vor etwa zwei Wochen zog Egon bei mir ein. Egon war dem Exilsoester quasi zugelaufen und weil ich Egon toll fand, lebt er jetzt bei mir. Egon ist ein amazon Kindle und ich mag ihn sehr. Egal, was die anderen sagen. Dass sind ja auch Leute, die auf Egons Display rumtatschen und denken, er würde die Seite dann umblättern. Haha. Ihr surft ja auch mit dem Internet Explorer.

Das erste Buch, das Egons jungfräulichen Körper zieren durfte, war Anke Gröners Nudeldicke Deern – Free your mind and your fat ass will follow. Und ich habe es ziemlich schnell weggelesen. Denn Egon ist optisch sehr ansprechen und das Buch von Anke Gröner erst recht (also jetzt nicht bloß optisch, sondern auch inhaltlich). Schade ist ja ein bisschen, dass Egon nicht bunt kann, aber dann würde sein Akku wahrscheinlich nicht diese wahnsinnig lange Zeitspanne halten. Sei’s drum, Egon ist trotzdem total sexy.

Und nun fällt mir keine gute Überleitung zu Anke Gröners Buch ein. Also: jetzt geht’s um das Buch. Ich lese Anke Gröners Blog jetzt schon ziemlich lange (nicht seit seinem Start irgendwann in den 2000ern, aber schon lange). Ich lese es sehr gerne, es ist quasi mein Lieblingsblog. So geht es noch vielen anderen Menschen außer mir aus dieser Onlinewelt. Und jetzt hat Anke Gröner halt dieses Buch geschrieben.

Es geht ums Essen, es ist aber weder ein Koch- noch ein Diätbuch und das ist ziemlich gut. Ich muss zugeben, ich hab nicht wirklich diese Körper-Issues wie viele andere Menschen. Das liegt aber möglicher Weise daran, dass mein Körper einer relativ gängigen Norm abstruser Idealvorstellungen entspricht. Natürlich kriege ich trotzdem gesagt, dass mein Hintern zu dick ist (von Menschen, denen das eigentlich egal sein sollte, und nein, es handelt sich nicht um Le Boyfriend). Ich bin weitestgehend zufrieden mit meinem Körperchen und mich interessieren weder Kalorien noch sonst irgendwas.

Wobei, das stimmt nicht ganz, seitdem ich Ankes Buch gelesen habe, interessiert mich schon, was für ein Mist in meinem Essen steckt. Wie pervers ekelhaft eigentlich Dosenfutter ist und dass auch hochwertige Tiefkühlgerichte nicht so das Wahre sind. Allerdings ist mein Essverhalten eh nicht so stark aufs Selbstkochen ausgelegt. Das liegt daran, dass ich sehr ungern abspüle, weswegen die Küche meist ein Herd für Schimmelpilze ist (20 Euro in die Kalauerkasse). Nur, dadurch esse ich ja diesen ganzen Mist. Und dann natürlich unser aller geliebtes Mensaessen: mhm… ich glaube nicht, dass man für 90 Cent, die die Hauptkomponente in der Mensa kostet, wirklich was Gutes hinkriegt. Aber in der Mensa gibt es ja neuerdings auch vegane Angebote. Ankes Buch hat mir auf jeden Fall sehr viel Lust darauf gemacht, endlich mal selber und aufwändiger zu kochen, nur muss ich mal herausfinden, wie ich das mit meinen zwei Herdplatten anstellen kann.

Komplett verändert hat Ankes Buch meinen Blick auf andere Menschen. Ich sehe auch nicht weiter ein, weshalb diese Größe 36 das Maß aller Dinge sein soll. Warum überhaupt irgendwas das Maß der Dinge sein soll. Warum Firmen, die Diätdrinks verticken, überhaupt Geld verdienen dürfen und warum eine Gesellschaft einen extrem pervertierten Druck auf Menschen über Kleidergröße 40 ausüben muss. Warum Leute mit Stolz verkünden, es ginge ihnen so schlecht, weil sie heute noch gar nichts gegessen hätten. Man kann aber auch sagen, dass das von meinem Standpunkt aus gesehen leicht gesagt ist.  Trotzdem glaube ich, dass wir uns alle mit unseren Körpern mal mehr akzeptieren sollten. Und ich fange jetzt an, nicht mehr blöd über andere Menschen zu lästern, weil sie vielleicht gerne Micky-Maus-Ohren als Haarreif auf dem Kopf tragen.

Aber dann blättert man in diesen Zeitschriften rum. Diesen Frauenzeitschriften, die einem erzählen wollen was man denn essen kann, dass man dünner wird. Wtf, essen soll schmecken und nicht irgendeinem Zweck dienen, da bin ich ganz auf Ankes Linie.

Neben den tollen Rezepten gibt es in diesen Zeitschriften aber auch die ganzen tollen “Vorbilder”, die angeblich Idealgewicht haben. Die beschäftigen für diesen Scheiß eine ganze Armada an Menschen, die ihnen dabei helfen so auszusehen. Jede dämliche Make-Over-Show beweist, dass man aus jedem Menschen mit ein paar Zeitgeist-Klamotten, etwas Schminke und nem neuen Haarschnitt jemanden machen kann, der auf dem Frontcover einer Zeitschrift lächelnd auf einen hinabblicken kann. So what?

Besonders amüsant an diesen Zeitschriften ist aber auch noch etwas anderes: sie führen ja ganz gerne auch berühmte Persönlichkeiten vor, die dieses tolle Idealgewicht mal hatten und jetzt angeblich auseinander gehen. Ein Beispiel dazu: ich hatte kürzlich Besuch von einer Freundin, die sich als Reiselektüre eine Zeitschrift namens Life & Style gekauft hatte. Darin wurde Christina Aguilera fertiggemacht, die ja angeblich total zugenommen hätte. Bei einer Körpergröße von 1,56 Metern mit einem Gewicht von (angeblich!) 73 Kilogramm.

Interessanter Weise stand in der Klatschzeitschrift der Freundin meiner Freundin, dass es lediglich 63 Kilogramm seien. Wie auch immer die Leute das in den Redaktionen schätzen, sie können es anscheinend nicht. Gleichzeitig wird in dieser Frauenzeitschrift für mehrere Abnehmmethoden geworben. Wir hätten da einen “Stoffwechsel-Aktivierer”, der angeblich Fett schmilzen lässt und von der Universität Freiburg als grandios getestet wurde. Angepriesen wird das Ganze als “Bikini-Notfall-Plan”. Anscheinend verkauft sich das Zeug von alleine, denn ich frag mich ja, wer genau jetzt gerade eine Bikinifigur braucht.

Christina Aguilera schwört angeblich auf Hypnose, im selben Artikel ist aber auch von 300 bis 500 Sit-ups die Rede. Dann gibt’s auch noch Tipps wie man sein Gesicht schlanker schminken kann und selbst in den Horoskopen wird mindestens zwei Sternzeichen direkt erzählt, dass man ja jetzt noch mehr Sport machen könnte.

Interessanter Weise werden dann in der Rubrik Foodweek Bananen-Crêpes mit Schoko-Sosse angepriesen, mit denen man sich glücklich essen kann. Und warum, “weil sie viele Kohlenhydrate enthalten. Diese dienen als Transporter für Serotonin. Sie schleusen es ins Gehirn, wo es euphorisierend wirkt.” Ach ja, interessant, sonst sind Kohlenhydrate doch immer die Pest?!?

Kommen wir zum Abschluss: Lesen Sie bitte Anke Gröners Buch!

Blattkritik: Fräulein (2)

Nachdem die letzte Ausgabe mit pinker Schrift aufwartete, kommt jetzt die nächste Trend- und Mädchenfarbe. Irgendein pastelliges Türkis. Die Titelthemen in dieser Ausgabe:

Primaballerina Polina Semionova (kenn ich sogar, wow!) – Surfin USA (total kreative Schlagzeile) – weiße Hemden (kann man haben) – Pornos (wir erinnern uns an die vorherige Ausgabe, wo man ankündigte “polarisieren” zu wollen, mhm, ja) – Josh Homme. Sexy wie der Teufel (kenn ich nicht, frage mich, ob Pferdehufe und Hörner aufm Kopf sexy sein können) – Warum die Taliban angeblich keine Terroristen sind (“angeblich keine Terroristen sind”, das hat in der Überschrift ja schon was total konkretes) – Mein Freund, der Baum (war das nicht ein Wahlspruch der Grünen in den 80ern?) – Orchideen ohne Geschlecht (sagt mir nichts) – Madonna und ihr Abstieg zum knorpeligen Sex Kitten (nachdem in der letzten Ausgabe Angelina Jolie gebasht wurde, ist jetzt anscheinend the Queen of Pop dran).

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“… Bloggen kann jeder”*

* Die Überschrift stammt von der Seite eines gewissen F.C. Delius (bitte denken Sie sich jetzt jeden Fußballwitz, den Sie in Ihren  Hirnwindungen finden können, Herr Delius hat’s meiner Meinung nach für diese Aussage nämlich verdient)

Kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Post. Haaalt, stop, nein, erstmal schreiben wir hier eine lange Einleitung, wie es überhaupt zu diesem Post kam. Alle anderen können gerne auf “Weiterlesen” klicken oder bis zum Foto scrollen, da kommen wir dann wirklich zum eigentlichen Thema.

There used to be a time als ich noch keinen Fernseher und keinen Laptop mein Eigen nannte. Mühsam hatte man mir das Lesen und Schreiben beigebracht (das Wort Lineal schrieb und las ich trotzdem weiterhin Linjal) und ich las, ich las und las. Las die Fünf Freunde von Enid Blyton. Las Kinderbücher über Nazis (ich weiß wirklich nicht woher das kommt) und hatte deswegen die ganze Mittelstufe Langeweile im Deutschunterricht. Irgendwann kam der Fernseher, bald darauf mein Laptop (obwohl ich im Alter von 15 dann irgendwie doch der totale Spätzünder was das angeht war) und Bücher? Who cares about that shit?

Ich quälte mich in der Oberstufe durch den Lektüreschlüssel zu Emilia Galotti (ich verfluche das Stück heute noch, heiße ich seitdem bei einigen Menschen Charlotti Galotti), Brave New World, Macbeth, Irrungen & Wirrungen. Den Vorleser kannte ich schon (Sie fragen sich sicherlich nicht warum). Und eigentlich mochte ich lesen. Ich mag es eigentlich immer noch und so langsam wird’s wieder was. Angefangen hat das mit dem oben zitierten Herrn Delius, den ich irgendwann bei wikipedia entdeckte und eines seiner Bücher interessierte mich. Also gekauft. So und jetzt geht’s los mit meiner ersten Buchbesprechung.

[Achtung: was folgt, liest sich nicht mehr so heiter wie das Obige]

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Blattkritik: Fräulein

Ich lief heute durch die Stadt und weil es regnete blieb ich länger im Kiosk und verweilte vorm Zeitschriftenregal. Ich war auf der Suche nach einer Zeitschrift für Menschen in meinem Alter. Die Ausgaben von NEON dieses Monats (zu vernachlässigen, aber ich kaufe sie mir trotzdem ständig) und von ZeitCampus dieses Quartals (warum bitte erscheint das Ding so selten?) hatte ich schon. Somit gab es im Kiosk nicht mehr viel Auswahl. Mein Blick streifte schließlich das einzig (noch?) vorhandene Exemplar der Zeitschrift “Fräulein”. (mehr …)

Begraben

Es war ein kalter Novemberabend an dem sich dieses gelb gefärbte Blatt entschloss vom Baum zu fallen.

Und es war ein kalter Novemberabend an dem wir nebeneinander herliefen, uns anschwiegen und doch dabei miteinander redeten. Wir erzählten uns, dass wir uns auseinander gelebt hatten. Oft nickte ich einfach nur mit dem Kopf, wenn du mit diesem melancholischen Seufzer deine stillen Aussagen unterstrichst, als wir dann im faden Licht der Straßenlaterne stehen blieben und uns direkt in die Augen sahen und nichts mehr sahen. Wir standen wie vor verspiegeltem Glas und sahen nur unsere suchenden Augen. Wir suchten nach Etwas, das wir auf dem Weg hierhin verloren hatten. Es war nicht unsere Liebe zueinander, die immer noch bestand. Es war etwas anderes, aber was es war, das wussten wir beide nicht. Wir suchten uns und fanden uns nicht, dabei standen wir uns direkt gegenüber. Wir schauten uns um, vielleicht hatten wir es eben erst vergessen? Um uns herum herrschte Leere. Der Wind pfiff über uns hinweg und lachte uns beide aus. Wie wir da standen und nichts mit uns anzufangen wussten. Dabei kannten wir uns genau. Betreten schautest du auf den Boden und ich drehte den Kopf zur Seite. Wir dachten nach und versuchten uns daran zu erinnern, was wir genau vermissten. Schließlich gabst du auf, drehtest dich um und verschwandest im Dunkeln. Vielleicht hattest du dich auf die Suche gemacht und würdest zurückkommen, wenn du das gefunden hattest, was wir beide verloren hatten. Als du gingest fiel ein gelb gefärbtes Blatt auf deine Haare, du schlugst es fort und es landete auf der Straße, neben all den Blättern, die sich irgendwann mal entschlossen haben von den Bäumen zu fallen.