Kategorie: Studienstadt

Der Rest der Welt: Endenich

Als ich 2008 studienbedingt nach Bonn zog, hatte ich eigentlich absolut keine Ahnung wo man hier hip wohnen könnte. Poppelsdorf klang irgendwie niedlich, in Beuel sah man sofort den Rhein, aber die WG in Auerberg, die ich begutachtete lag ganz schön weit vom Schuss und war auch nicht besonders sympathisch (obwohl sie in ihrer Onlineanzeige damit geworben hatten, dass die Mitbewohner unter der Dusche Bier trinken). Endenich war auch nicht direkt sympathisch gewesen. Die erste potentielle Wohnmöglichkeit, die ich hier besichtigte, war ein extrem feuchter Bungalow im Garten der Vermieterfamilie gewesen, dessen Einrichtung wahrscheinlich original aus den 60er Jahren stammen musste, 40 Quadratmeter groß war und 400 Euro warm kosten sollte. (mehr …)

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Sie sitzt im Bus und piepst aufgeregt mit ihrer Heliumstimme in ihr Handy: “Und dann hat der wirklich gesagt, dass ich vorbei kommen soll. Ich, der! Der hat sie doch nicht mehr alle.” Der Bus hält am Busbahnhof und ich denke, sie steigt jetzt aus. Tut sie nicht, sie setzt sich hinter mich.

“Weißt du eigentlich, dass mein Nagellack super ankommt? Allen gefällt er!” Ich gucke meine Hand an, die derzeit von einem todschicken Verband umwickelt ist, der leider nicht pink ist.

“Du sag mal, glaubst du der Papa hat was dagegen, wenn ich einen Ausländer mit nach Hause bringe? Also ist auch gar nicht wirklich ein Ausländer, der ist so Halb-Deutscher, Halb-Ausländer, weil ich bin gerade heiß begehrt. Also, glaubst du dem macht das was aus?”

An der nächsten Haltestelle steigt sie aus und ich kann nicht glauben, dass ich sowas gerade wirklich zum ersten Mal gehört habe.

Frühlingsdepression

Ich hasse den Frühling. Sie können sich gar nicht vorstellen wie abgrundtief. Seit zwei Tagen scheint die Sonne und die Temperaturen liegen über 15° Celsius. Die ersten Schneeglöckchen sterben und meine Laune ist noch schlimmer als sonst. Das ist keine Aggrotüde, das ist meine Realität.

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Ich möchte in keinem Land leben…

Wir wollen, dass Jugendliche und junge Erwachsene unabhängig von ihrer Herkunft eine ihrer Eignung und Neigung entsprechende Ausbildung absolvieren können. Deshalb haben wir das BAföG weiter verbessert.
Wir haben Neuerungen beschlossen, die den Kreis der Förderungsberechtigten erweitern und die Förderungsbeträge erhöhen. Derzeit werden jährlich rund 870.000 Schüler/innen und Studierende nach dem BAföG gefördert. Diese Zahl wird weiter steigen.

Das sagt das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ich selbst beziehe kein BaFöG, habe in meinem Umkreis aber einige Damen, die es beziehen. Und aus diesem Umkreis würde ich heute gerne eine Geschichte erzählen, die mittlerweile seit Oktober 2011 so läuft…

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Die Liste

© Ronny Bittner

An meiner Uni wird zur Zeit Wahlkampf betrieben. Wieder mal wird das Studentenparlament gewählt, das ein Jahr lang irgendwas macht. Was genau das ist, ist fraglich. Zumindest für die mindestens 83% aller Bonner Studenten, die absolut keine Lust haben, irgendwas zu wählen außer dem Essen in der Mensa (und das ist auch meist eine Wahl zwischen Pest und Gomorrha). Was also tun? (mehr …)

Der alte Mann und die Uni

Herr Hahn saß am Küchentisch. Er hatte den Wecker heute morgen erst nach 3 Sekunden ausgehauen. Schlechter, dachte Herrn Hahn. Sein Timing wurde immer schlechter. Timing war auch so ein Wort, dass er für schlecht befand. Eigentlich kannte er es gar nicht und er wusste überhaupt nicht, wie es überhaupt Zugang zu seinem Kopf gefunden hatte. Auch das war ein schlechtes Zeichen.

Er rührte mit abgespreiztem Finger in seiner Teetasse herum. Und beobachtete sich im antiken Spiegel, der an der Wand hing. Schief. Herr Hahn wurde fast panisch und als er sah, dass sein Haupthaar nicht in korrekter Manier gescheitelt war, war der Tag von Herrn Hahn gelaufen, obwohl er erst 15 Minuten alt war. Herr Hahn überlegte, auf was er sich an diesem Tag freuen konnte. Es fiel ihm nur die Universität ein, der Ort an dem er sich allen überlegen fühlte. Heute würde er es ihnen zeigen. Allen.

Am gestrigen Abend hatte er es sich genehmigt, nach der Tagesschau noch in sein Technikzimmer zu gehen. Dort hatte er das alte Buch in die Hand genommen und es fachmännisch auf den Scanner gelegt, so wie auch schon in der letzten Woche. Er hatte seine Finger angeleckt, damit die Seiten besser an den Fingern klebten. Eine leidige Angelegenheit von damals. Seine Finger hatten nich gezittert als er die Buchseite auf das Gerät legte. Sorgsam hatte er sie 20 Mal kopiert und  diesen Vorgang dann noch mit den restlichen 35 Seiten wiederholt. Danach ordnete er die Seiten und tackerte sie zusammen. Einmal war der Tacker leer gewesen und er hatte es nicht bemerkt, trotzdem zierten unschöne Spuren des Tackers das geballte Wissen. Herr Hahns Augenbraue hatte gezuckt und er hatte sich noch einmal an das Gerät begeben.

Herr Hahn gähnte, die verpassten zehn Minuten Schlaf hatten seinen kompletten Biorhythmus aus dem Takt gebracht. Er besah sich den Stapel Papier und verzog die Mundwinkel um exakt 0,00002 cm nach oben. Dann spülte er ab und überprüfte noch einmal ob seine Trachtenjacke korrekt saß. Die Küchenuhr zeigte 5.30 Uhr an.

Einige Zeit später fand sich Herr Hahn im Seminarraum ein. Es herrschte ein Trubel wie Herr Hahn es von einem Jahrmarkt aus seiner Jugend kannte. Die akademische Jugend von heute unterhielt sich über Menschen aus dem ARD-Vorabendprogramm, wieder zuckte seine Augenbraue. Endlich trat der Dozent durch die Tür und die unsäglichen Gespräche fanden ein Ende. Auch heute sollte Herr Hahn wieder das Fiasko dieses Staates erleben. Doch diese Sitzung eignete sich vollkommen, sich über das deutsche Bildungssystem zu echauffieren. Über Real-, Oberreal- und schnöde Gymnasien. Herr Hahn hatte den Latein- und Griechischunterricht seiner Schulzeit gehasst. Noch heute murmelte er in Situationen, die ihn bedrückten, gerne “Hic, Haec, Hoc, der Lehrer mit dem Stock” vor sich hin.

Herr Hahn rieb sich unter dem Tisch die Hände, was die jungen Menschen dazu veranlasste, ihm komische Blicke zu zuwerfen. Dann setze die naseweise Göre zum größten Fehler an, den sie bislang hatte begehen können. Herr Hahn räusperte sich und brüllte dann ein lautes “Nein! Falsch!” in den Raum und setzte zugleich an, die richtige Definition zu erläutern. Diebisch freute er sich dabei über den elaborierten Stil, den er sich in seinem 70-jährigen Leben angeeignet hatte. Weil er schon mal dabei war, ließ er sich über den staubtrockenen Georg Ernst Hinzpeter, diesen grauenvollen Drill-Calvinisten aus. Seiner elaborierten Meinung nach auch verantwortlich für alles was seit 1888 falsch in Deutschland gelaufen war.

Als er seine Ausführungen beendet hatte, starrte er mit entsetztem Blick in die Runde. Statt höriger Jünger, die an seinen Lippen klebten, starrten alle bedrückt auf den Boden und kräuselten ihre Münder. Niemand brach in Begeisterungsstürme aus. Herr Hahn hatte aber eines an seinem humanistischen Gymnasium gelernt: Haltung bewahren. Sich nichts anmerken lassen. Er blieb einige Zeit still, doch dann konnte er nicht mehr an sich halten. Er griff bedacht in seine Tasche und zog das weiße Papier heraus, räusperte sich kurz und setzte dann erneut an. Nachdem er das jungfräuliche Papier an seine Kommilitonen verteilt hatte, lehnte er sich genüsslich in seinem Stuhl zurück und dachte, dass es mit dem Tag doch noch etwas werden könne.

Er konnte nicht in das Hirn der naseweisen Göre blicken. Diese hatte bereits ihr neumodisches Telefon gezückt und per Internet 10 Tonnen Informationsmaterial zu allen Seniorenheimen in der Umgebung angefordert. Eine warb bezeichnender Weise mit dem Wortspiel “ALTERnative”. Sie beschloss, es in der nächsten Sitzung auszuteilen.  

Herr Hahn begins

Nachdem sich die Situation mit den Seniorenstudenten dahingehend entspannt hat, dass ich meinen knackigen Hintern jetzt neben ihre auf einen unbequemen Platz meiner Wahl schwingen und mir dann Blicke zuwerfen lassen darf, von denen ich mir nicht sicher bin, ob sie als “hey-du-kleines-toygirl-ich-hab-viagra”- oder aber als “elend-geht-die-welt-zugrunde-du-unwissendes-gör”-blicke deuten soll, nachdem das also passiert ist, dreht Herr Hahn so richtig auf.

Ich kenne den Studentenstatus von Herrn Hahn immer noch nicht so recht. Er ist zumindest Gasthörer, da er aber auf der Anwesenheitsliste der Seminare steht, ist es sogar möglich, dass Herr Hahn ein ernsthaft ordentlicher Studierender ist. Außerdem war Herr Hahn wohl mal verbeamtet und hatte da wohl mit Geld zu tun. Durchaus möglich, dass er als Vorsitzender der Kreissparkasse Troisdorf genug Geld zusammengespart hat, um sich auch im Alter fortzubilden.

Jedenfalls hat er genug Geld, um dem historischen Seminar mal eben die drei John Röhl Bände über Wilhelm II. zu schenken (ich glaube aber, dass er die einfach jedem, den er kennt, zum Geburtstag schenkt und in diesem Jahr leider ein unvorhergesehener Todesfall das Verschenken dieses Bandes unmöglich machte). Und er hat genug Freizeit, um sich in wirklich jedes Seminar der Neuzeit zu setzen. In jedes. Auch in die überfüllten. Und da sitzt er dann und sagt Dinge wie “Der Historiker an sich, kennt sich mit Geographie ja gar nicht aus”, “man muss ja auch bedenken, dass da im Apparat 10.000 Menschen saßen, die im Hintergrund schalteten und walteten”, “Staatsminister blablablupp, meines Erachtens einer der fähigsten Politiker, die Deutschland überhaupt jemals hatte, das zeigt sich ja auch noch 19schlagmichtot als er dies und jenes machte”. Herr Hahn ist ein Klugscheißer vor dem Herrn.

Und er regt mich auf. Nicht nur mich, aber mich in besonderem Maße. Ich habe allerdings jetzt eine neue Methode gefunden, die Vorzüge an Herrn Hahn zu sehen. Ich friere nämlich immer schnell, weswegen ich in Herrn Hahn jetzt eine natürliche innere Heizung für mich sehe…

Ich bin jetzt immer da, wo du nicht bist und das ist immer Bonn

(Das Leben ist hart und wenn du Pech hast, verschenkst du dein Herz auch noch an Bonn.)

Ich möchte mich hiermit schon für die bösartige Abwandlung einer Zeile aus einem Song der großartigen Element of Crime entschuldigen. Ich schmücke mich sonst immer nur mit wikiquote-Zitaten. Aber es ist ein Uhr und vierundzwanzig Minuten an Allerheiligen und ich sinniere über die Richtigkeit meiner Entscheidungen. Hören Sie hier auf zu lesen, wenn Sie uninteressiert an der selbstbeweihräuchendern Selbstbemitleidung einer vollkommen narzisstischen Noch-22-jährigen sind. Wenn Sie später in Kommentaren anmerken sollten, dass sich doch eigentlich niemand dafür interessiert:

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La semaine 42

Montag. Die Unitersivät geht wieder richtig los. Ich lerne Herrn Hahn kennen, schleppe Bücher in die ULB zurück, bekomme Angst vorm Ergebnis meiner Bachelorarbeit, sitze mit 41 weiteren Leuten in einem 30m² großen Raum und verliere erbärmlich beim Pubquiz, dazu trinke ich Wodka Lemon (Wodka Lemon ist kein Getränk, das einem Pubquiz würdig ist).

Dienstag. Schlafe lange. Bis ca. 13 Uhr. Da ich um 14 Uhr wieder mal Unitersivät habe, setze ich mich in den Bus gen Hörsaal. Im Hörsaal angekommen, muss ich feststellen, dass sich die Seniorenstudenten an Dreistigkeit wohl nicht mehr steigern können (abgesehen davon, dass die unsere Plätze wegnehmen). Während wir brav auf dem Boden sitzen, setzt sich Seniorenstudent einfach mal auf den Dozentenstuhl, den ihn der Dozent auch noch zurechtrücken darf. Der andere lehnt lässig am Dozentenpult. Als sich nach 85 Minuten die Blasen der ersten Senioren melden und sie überhastet aus der Vorlesung stürmen, gibt es einen regelrechten Rollatorrun auf freie Sitzplätze. Dazu immer böse Blicke an uns (ich quittiere das mit hysterischem Lachen und bösen Blicken, wenn immer die Mist machen).

Mittwoch. Noch mehr Seniorenstudenten. Noch mehr Radio, ich sitze 8 Stunden im Studio, eher uncool.

Donnerstag. Schwänze die erste Vorlesung. In der Vorlesung zum italienischen Faschismus stehen die ersten Seniorenstudenten auf und gehen aus der Vorlesung. Vielleicht sind sie mit den Thesen des Dozenten nicht einverstanden und das ist ihr Weg zu protestieren. Danach sitze ich im Seminar und begegne Herrn Hahn wieder, er ist ungewöhnlich still, bin mir aber ziemlich sicher, dass er das Internet ablehnt und deswegen nichts von meinen Lästereien über ihn herausgefunden haben könnte.

Abends versuche ich mich auf die Erstiparty zu schleichen, leider ist die überfüllt. Deswegen betrinke ich mich im Göttlich. Dann darf man doch auf die Erstiparty, wo ich leider aber auch nur 30 Minuten sein kann, weil die um 12 Uhr aufhört (man muss die Erstis langsam an ihr neues Leben gewöhnen). Ich treffe einen Erstigeschichtsstudenten und erzähle ihm Horrorstorys von unserem Studiengang und prophezeie ihm durch den ersten Versuch der Mittelalterklausur garantiert durchzufallen. Danach geht’s ins Backstage, wo aber irgendwie nix los ist und im Carpe tanzen auch nur 17-jährige Erstis. Trotzdem bin ich erst um 4 Uhr zuhause, wo ich davon träume an einen Grundschulklassenkameraden zwangsverheiratet zu werden.

Freitag. Leicht verkatert wache ich gegen 10 irgendwann mal auf und surfe bis 13 Uhr im Internet. Dann fahre ich wieder Radio machen, was ich um 17 Uhr beende. Dann versuche ich nach Hause zu kommen, doch leider hat ein LKW auf der A59 irgendwo Bitumen verloren, weswegen Bonn mal wieder im Verkehrschaos versinkt. Deswegen bin ich leider etwas später in der Harmonie, wo Mads Langer und die Alin Coen Band auftreten. Reinzufällig ist Katrin Bauerfeind da, sie hat sich mit ihrer Brille eigentlich ganz gut getarnt, ich erkenne sie trotzdem (vor allem, weil sie die ganze Zeit bei Alin Coen mitsingt). Mads Langer nervt eigentlich. Bekannt ist er, weil er einen Song von ATB gecovert hat. Der Rest seiner 250 Songs hört sich exakt gleich an. Er erzählt, er wäre “in love with an elevator” und “in love with the word microscope, which truly is a sad word”, #wtf? Außerdem erzählt er von dem Mädchen, das jedes Konzert seiner ersten Tour besucht hat. Irgendwann kam dann ein Brief von der Mutter des Mädchens, in dem stand es hätte Selbstmord begangen. Herr Langer hat es nicht nehmen lassen auf der Beerdigung des Mädchens zu spielen. Irgendwie liegt da ein gewisser Schluss auf der Hand. Ich mag Mads Langer seit Freitag noch weniger als vorher und dieser Singer-Songwriter-Mist, der jetzt überall so in ist, nervt mich extrem (ich wünsche mir fast Jack Johnson zurück). Alin Coen, hrm ja, nicht unbedingt meins.

Samstag. Bin verwirrt und emotional kriselnd. Schaue mir deswegen auf maxdome “Die Luftbrücke. Nur der Himmel war frei” an. Bin so emotional kaputt, dass ich fast anfange zu heulen. Danach versuche ich “Bowling for Columbine” 72 Minuten lang anzugucken. Überlege, ob ich mal bei “Der klügste Deutsche” teilnehmen sollte. haha. Gucke mir das Spiel der Telekombaskets gegen die EWE Baskets Oldenburg an und hyperventiliere das letzte Viertel durch. Im dritten Viertel war ich überzeugt davon, dass die unter Garantie verlieren und dann entschieden ernsthaft die letzten 6,4 Sekunden über das Spiel. Danach konnte ich bis 3 Uhr nachts nicht mehr schlafen. Adrenalin, I hate you.

Sonntag. Falle um 9.20 Uhr aus dem Bett. Um 9.45 Uhr sitze ich im Auto auf dem Weg zu einem Bürgerfunkrezertifizierungskurs (ist das ein kürzeres Wort als Donaudampfschifffahrtsgesellschaft? ich glaube schon). Um 14 Uhr ist das vorbei, fahre nach Hause und hole Schlaf nach (entgegen aller Behauptungen kann ich das nämlich!). Dann gucke ich Tatort und bin halbwegs unterhalten. Danach vergrößere ich meinen Jauch-Hass, bleibe auf der ARD hängen. Sevim Dagdelen hat m.E. ne echt unangenehme Stimme. Draußen vorm Fenster wird’s Herbst (vgl. Foto).

 

 

 

 

 

 

 

Herr Hahn

Und dann wirste alt. Und wenn de alt wirst, dann hast du auf einmal die Zeit, die du als Zwanzigjähriger gerne gehabt hättest. Nur leider haben sich deine Prioritäten verschoben. Statt das zu tun, wovon man mit zwanzig nie genug bekommen konnte (Rauhfasertapete anstarren, jeden Stachel einzeln aus dem Kaktus zupfen oder einfach mal ausgiebig die Fußnägel schneiden), sitzte vorm Fenster und bespuckst kleine Kinder. Verklagst den Kindergarten fünf Straßen weiter, weil du die Stille Post spielenden Kinder durch dein neu eingestelltes Hörgerät besonders gut hören kannst und Kinderflüstern ist wirklich unerträglich, ich kann dich verstehen.

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