Es war ein kalter Novemberabend an dem sich dieses gelb gefärbte Blatt entschloss vom Baum zu fallen.
Und es war ein kalter Novemberabend an dem wir nebeneinander herliefen, uns anschwiegen und doch dabei miteinander redeten. Wir erzählten uns, dass wir uns auseinander gelebt hatten. Oft nickte ich einfach nur mit dem Kopf, wenn du mit diesem melancholischen Seufzer deine stillen Aussagen unterstrichst, als wir dann im faden Licht der Straßenlaterne stehen blieben und uns direkt in die Augen sahen und nichts mehr sahen. Wir standen wie vor verspiegeltem Glas und sahen nur unsere suchenden Augen. Wir suchten nach Etwas, das wir auf dem Weg hierhin verloren hatten. Es war nicht unsere Liebe zueinander, die immer noch bestand. Es war etwas anderes, aber was es war, das wussten wir beide nicht. Wir suchten uns und fanden uns nicht, dabei standen wir uns direkt gegenüber. Wir schauten uns um, vielleicht hatten wir es eben erst vergessen? Um uns herum herrschte Leere. Der Wind pfiff über uns hinweg und lachte uns beide aus. Wie wir da standen und nichts mit uns anzufangen wussten. Dabei kannten wir uns genau. Betreten schautest du auf den Boden und ich drehte den Kopf zur Seite. Wir dachten nach und versuchten uns daran zu erinnern, was wir genau vermissten. Schließlich gabst du auf, drehtest dich um und verschwandest im Dunkeln. Vielleicht hattest du dich auf die Suche gemacht und würdest zurückkommen, wenn du das gefunden hattest, was wir beide verloren hatten. Als du gingest fiel ein gelb gefärbtes Blatt auf deine Haare, du schlugst es fort und es landete auf der Straße, neben all den Blättern, die sich irgendwann mal entschlossen haben von den Bäumen zu fallen.