Schlagwort: sz magazin

Linksabbieger (3)

Die Erinnerungslücke
Das SZ-Magazin berichtet über das Grabmal von Adolf Hitlers Eltern und weil die SZ das Leistungsschutzrecht toll findet, werde ich hier jetzt nichts zitieren.

From Rhys Ifans to Madonna: writers on their worst celebrity interviews
Im Guardian berichten Journalisten über die schlimmsten Interviews, die sie jemals führen mussten. Wenn man denen glauben schenken darf, muss Lou Reed extremst sozialinkompatibel sein. Interessant ist das Ganze vielleicht auch im Nachklapp um die Riemann-Debatte. Ich finde Mr. Spacey hat da eine sehr gesunde Ansicht:

“I once interviewed Kevin Spacey, who is very private, and I said to him: ‘Isn’t it the case that you have all this wealth and adoration; isn’t the quid pro quo for that that you give the people who come and see your movies an insight into your personal life?’ And he said: ‘No, I don’t agree. The quid pro quo is I give you the best performance I can give.'”

Beichtzeit: Wortvogel goes to hell – in a church!
Der Wortvogel ist Atheist. Dummer Weise hat er sich aber mit seiner LvA (das steht für Liebste von Allen) in eine Kirche begeben. Gläubige Menschen werden diesen Text als schrecklichste Blasphemie wahrnehmen. Z.B. wegen solcher Sätze:

“Auf jeden Fall soll uns diese Anekdote (die sicher auch wieder ein Gleichnis für irgendwas ist) von der Macht Gottes überzeugen. Ich erwarte vergeblich den disclaimer: ‘Solltet ihr allerdings gerade jemanden haben, der seinen letzten Atem tut – don’t try this at home. Gott kann sich schließlich nicht um jeden kümmern – und um EUCH erfahrungsgemäß schon gar nicht.'”

Ich find ihn wahnsinnig unterhaltsam.

Üç maymun Eylemleri – Drei Affen-Demonstrationen
Die Situation in der Türkei bewegt mich, ich bin aber nicht besonders gut informiert. Dieser Artikel war auf jeden Fall schon mal sehr erhellend – auch was Hintergrundinformationen anbelangt:

“Der Zeitungsbericht ist Teil einer seit Beginn der Parkbesetzung laufenden großen Propaganda-Maschinerie der Kriminalisierung, die ihren Anfang mit Recep Tayip Erdoğans (RTE) Beschimpfung der Demonstrant/innen als Çapulcu machte – welche sich die Demonstrant/innen aber sogleich aneigneten: Der im Gezi Park als Kollektiv gegründete Internet-TV-Sender www.capul.tv begrüßt seine vielen Interviewgäste grundsätzlich und liebevoll mit “Wie geht es Dir, Çapulcu? Was hast Du uns zu sagen?” Als Neologismus – “Everyday I’m çapuling” – hat der Begriff schon international die Runde gemacht,Wikipedia führt unter “Chapulling (Turkish: çapuling)” bereits einen Eintrag incl. Debatte.”

Pop jenseits des Westens: Die Geschichte des Massenphänomens Menudo
Ich finde dieses Blog wahnsinnig spannend und interessant – obwohl ich erst gestern wieder vom Dekan meiner Fakultät zu hören bekam, wie sinnlos z.B. die Beschäftigung mit Westcoast-Rap in wissenschaftlichen Arbeiten sei (vielleicht habe ich ihn da auch überinterpretiert und er fand die Überschrift “Fuck tha police!” nur doof, kann ich mir aber schwer vorstellen). Jedenfalls finde ich gerade Popgeschichte spannend, aber ich bin ja auch einer dieser bloggenden Nerds. In diesem Text hier geht es um spanischsprachige Boybands:

“In 14 Jahren waren mehr als 30 Jungs Mitglieder von Menudo gewesen. Viele sagen, dass Díaz eine Erfolgsformel erfunden hat, um die Band immer “jung” zu halten und zugleich viele neue Interessierte anzuziehen. Der erfolgreichste Menudo war Ricky Martin, der danach eine Karriere als Sänger und Schauspieler in den USA machte. Unter dem Einfluss von Menudo bildeten sich aber neue Boybands in Lateinamerika (wie z.B. Dominó in Brasilien) und den USA (z.B. New Kids on the Block), die ohne das historische Vorbild von Menudo so nicht denkbar gewesen wären.”

Disclaimer: Möglicher Weise kenne ich die beiden letztgenannten Blogs nur durch meine Arbeitsstelle, was aber nicht heißen soll, dass sie mich privat nicht auch interessiert hätten, wenn ich da nicht arbeiten würde – ich wäre dann nur wahrscheinlich erst sehr viel später auf sie gestoßen.