Am Wochenende war überall in Deutschland Tag des offenen Denkmals. In Bonn gab es auch eine Menge Veranstaltungen und ich hätte wohl mehr mitgemacht, aber das Wetter war nicht so besonders und deswegen reichte mein zweieinhalbstündiger Spaziergang durch Bonn dann auch aus.
Ich bin an ziemlich vielen Kriegsdenkmälern vorbeispaziert. Gestartet ist unsere Gruppe, die – entgegen meiner Annahme – alterstechnisch stark gemischt war, am Alten Friedhof.
Das Foto zeigt das Denkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und steht auf dem Alten Friedhof in der Nähe des Eingangs Thomastraße. Das Denkmal zeigt einen tatsächlich gefallenen Soldaten. Das “Etwas”, das ihn beschützt, ist entweder der heilige Michael oder eine sehr männliche Walküre (möglicher Weise könnte es auch eine Germania sein, Kunsthistoriker anwesend?). Sollte es sich bei dem “Etwas” um den heiligen Michael handeln, hätte man zumindest ein konfessionelles Problem im katholischen Rheinland. Das schlicht gehaltene Denkmal wurde vom akademischen Zeichenlehrer der Bonner Universität, Albert Küppers, entworfen.
Etwas weiter vom Denkmal entfernt ist ein Eisernes Kreuz auf den Friedhof gepflanzt. Unter diesem Eisernen Kreuz sind auch Gefallene des Deutsch-Französischen Krieges begraben. Direkt daneben steht übrigens dieses Denkmal.
Dann ging es vom Friedhof zum Landgericht, wo ein Schild für die Opfer des Bombenangriffes auf Bonn am 6. Januar 1945 hängt.
Dann folgten die Denkmäler für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Einmal das für die Mitglieder des Bonner Münsters (das krude lateinische Inschriften hat):
Und das der Universität, in die man – am Tag des Offenen Denkmals – leider nicht rein kam, aber auch nicht weiter tragisch, kann man sich sonst ja anschauen. Auf beiden Denkmäler sind alle Gefallenen des Ersten Weltkriegs der Pfarrgemeinde St. Martin bzw. der Universität Bonn aufgeführt.
Am Alten Zoll schauten wir uns das Denkmal für die Husaren an, das ich allerdings nicht fotografiert habe, und erfuhren außerdem, dass es in Beuel in der Nähe des Bahnhöfchens ein archaisches Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und einen Baum für die Opfer der Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima gibt.
Weiter ging es dann zu einem Spielplatz hinter den Stadtwerken, wo es ein weiteres Denkmal für die Toten des Bombenangriffes auf die Altstadt gibt. Es ist ziemlich versteckt und musste wohl auch schon öfter gegen Parkplätze behauptet werden.
Hier endete der Spaziergang nach über zwei Stunden.