La semaine 32

Montag. Ich sitze in der ULB an etwas grausamen und bemerke, dass ich einen Anruf auf dem Telefon habe, von einer Nummer, die ich nicht kenne. Meine pervers-neugierige Ader zwingt mich dazu, zurückzurufen. Es ist er. Er redet 10 Minuten auf mich ein, ich versuche ihm 10 Minuten zu erklären, dass ich ihm nicht helfen kann. Schließlich willigt er ein, ne Mail zu schreiben. Er erhält eine E-mail zurück und schreibt darauf eine pampige Mail zurück. Seitdem ist er auf meiner Blacklist, ich hoffe, ihn nie wieder zu treffen. Beim Pubquiz verlieren wir grandios, weil wir nichts über Irland, Christos Werke und die Duettpartner von Charles Aznavour wissen. Dafür haben wir einen prominenten Konkurrenten.

Dienstag. Ich habe absolut keine Ahnung mehr, was ich gemacht habe. Ich erinnere mich nur an Sherlock. Es war der Tag an dem ich Sherlock das erste Mal traf. Er ist wohl ca. 2 Meter in die Tiefe gefallen. Ich bin ein böser Mensch und habe keine Zeit ihm zu helfen. Außerdem bin ich die Protagonistin eines Videos, das eigentlich nur eine 20-minütige Autofahrt zeigt. Interessant ist es auch nur für die Leute, die an der Autofahrt teilgenommen haben und die Leute, die sich dafür interessieren wie ich Auto fahre.

Mittwoch. Ich stehe spät auf und rede über Gras. Dann habe ich einen Zahnarzttermin. Ich werde durchgehend geduzt. Die Internetmenschen sagen, ich solle mich freuen, mit 32 würde ich mich danach sehnen. Der Arzt, den ich deswegen konsultiere, sagt, das wäre extrem schlechter Stil und wenn der Zahnarzt mich duzen wollen würde, dann solle er gefälligst vorher fragen, ob er das darf. Da ich die Meinung des konsultierten Arztes teile, werde ich den Zahnarzt nicht weiter besuchen. Die Meinung des konsultierten Arztes teile ich wahrscheinlich, weil der konsultierte Arzt für einen Großteil meiner Erziehung verantwortlich ist.

Donnerstag. Ich stehe in erbärmlicher Frühe auf und zwänge 3 Liter Kaffee in mich, um vor Ort herauszufinden, dass die Filmleute ihren Zeitplan verschoben haben und erst in einer Stunde auftauchen werden. Sodann verbringe ich den Tag damit, einem Filmdreh beizuwohnen. Weil ich bis halb 10 Uhr abends mit kurzer Unterbrechung beiwohne, werde ich namentlich im Filmabspann erwähnt werden. Überlege, ob ich das zukünftig in meinen Lebenslauf aufnehmen soll, zwecks krass-beeindruckender Specialfeatures.

Freitag. Ich stehe wieder später auf und mache sinnlosen Mist mit noch sinnloserem Mist. Dann begebe ich mich in die Stadt und tausche das Kleid, das ich letztes Wochenende im SSV geschossen habe, zurück, weil es an ca. 4 Stellen eingerissen ist. Ich bin zutiefst betrübt und versuche mich im Frustshoppen. In ganz Bonn gibt es nur hässliche Sachen.

Samstag. Ich stehe spät auf und esse die Reste der Dosen-Linsensuppe vom Vortag. Ich stehe spät auf, weil ich bis 4 Uhr nachts ein und dieselbe Mauerdoku auf allen dritten Programmen immer und immer wieder gesehen und dabei im Sherlock Holmes Buch weitergelesen habe. Später begebe ich mich erneut an die Fundstelle von Sherlock. Er ist immer noch da, deswegen trage ich ihn weg und gebe ihm Wasser. Sherlock heißt zu dem Zeitpunkt noch nicht Sherlock, er wird erst wenige Sekunden später seinen Namen durch die Nachbarin erhalten. Ich muss weg, deswegen passt die Nachbarin auf den ramponierten Sherlock auf, bis dass ein nettes Ehepaar vorbeikommt und Sherlock als Gartenzierde mitnimmt.

Begebe mich in die Heimat. Erhalte dort ein iPhone 3GS, weil mein HTC kapott ist. Die Tasten sind total kapott. Gehe auf eine Hausparty, tanze zu den Liedern zu denen ich im Sommer 2008 im Lazur in Bulgarien abgerockt bin. Statuiere währenddessen bei facebook, dass ich zu schlimmer Musik tanze. Grund dafür dürften Grasovka mit Apfelsaft, Baccardi-Razz-Sprite mit echten Himbeeren und Berliner Weiße mit Johannisbeerschuss sein. Gegen zwei Uhr falle ich ins Bett.

Sonntag. Wache früh um halb 12 auf und nutze exzessiv die Instagram-App (liebe sie, mein Herz wird dem HTC abtrünnig). Gehe zum Arzt. Lasse Schilddrüse und Nieren ultraschallen und Blut abnehmen. Unangenehm, hasse Ultraschall und Blutabnehmen. Poste zum Spaß ein Ultraschallbild meiner rechten Niere auf facebook, daraufhin werde ich gefragt, ob ich schwanger sei. Mir gefällt der Gedanke mit einem Pantoffeltierchen schwanger zu sein. Gehe essen. Essen ist voll mit überwürztem Scheiß, werde angemacht, weil ich nicht aufesse, fordere daher zum Probieren meines Essens auf, danach ist es vollkommen okay, dass ich nicht weiteresse. Erfahre wo mein Erzeuger während des Kennedyattentats war und wie er von 9/11 erfahren hat. Wo er beim Mauerfall war, weiß er nicht, aber er meint, das wäre zu sehr gehyped worden. Da hätten sich Menschen gefreut, denen das eigentlich scheißegal gewesen wäre. Fahre zurück nach Bonn und höre währenddessen 3 Sherlock-Holmes-Hörbücher (fahre mit einer Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h).

Kommentare

MRKnipprath sagt:

Ich bin ein Internetmensch muahahahahaha

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