Montag. Ich versuche Dinge zu verdrängen. Es funktioniert so mittelprächtig. Praktisch eigentlich schon, theoretisch nicht. Denn praktisch tue ich all die Dinge nicht, die ich tun sollte. Aber deshalb bin ich nervös und gestresst und schlafe schlecht.
Dienstag. Es wird Zeit, das vermaledeite Mitgliedervotum abzuschicken, wegen dem ich überhaupt in die SPD eingetreten bin. Es ist schon interessant. Eigentlich war ich am 21. Januar eingetreten, nur um gegen die GroKo abzustimmen. Dann tat mir die SPD plötzlich leid und alle (wirklich alle!) redeten auf mich ein. Das lag auch daran, dass ich ständig allen erzählt habe, dass ich jetzt SPD-Mitglied bin. Jedenfalls gab es genug Menschen, die mit dem Scheitern der GroKo bürgerkriegsartige Zustände über Deutschland hinein brechen sahen und der festen Überzeugung waren, dass NoGroKo den deutschen Bundestag quasi direkt ins Jahr 1933 katapultieren würde. Dann ging ich auf die Mitgliederversammlung der hiesigen SPD oder wie das heißt. Die SPD ist wahrlich wunderlich gegliedert, es gibt Landesverbände, Bezirke, Regionaldingse, Unterbezirksvorstände, Arbeitskreise, Ortsverbände, dann sind sie irgendwo noch in Altersgruppen verteilt – man steigt nicht durch. Ich lernte dabei vor allem, dass die SPD sehr alt und sehr männlich ist und man bei so einer Versammlung zwei Minuten Redezeit beanspruchen darf. Danach war ich aber auch nicht schlauer. Entschieden habe ich mich dann vor allem, nachdem die CDU ihre Minister rausgehauen hatte. Ich hatte zwar schon eine Tendenz, aber Jens Spahn. Nein. Extra noch mal 70 Cent auf den Entscheid-Brief geklebt – damit er auch unbedingt ankommt.
Mittwoch. Ich war bei einer Veranstaltung mit Wissenschaftler/innen, die tatsächlich hochgradig unterhaltsam war. Glatt lustig. Bin immer noch überrascht, dass das geht.
Donnerstag. Rotierendes Rödeln.
Freitag. Urlaub, Pawlow, Badewanne.
Samstag. Fuhr nach Düsseldorf. Ich mag Düsseldorf nicht. Sonst war gut.
Sonntag. Das Stockholm-Syndrom bezüglich SPD-Mitgliedschaft hat mich schon. Eigentlich könnte ich jetzt wieder aus dieser Partei austreten, aber sie liegt mir schon irgendwie am Herzen. Aber dieser Parteivorstand – puh. Generell diese Partei. Puh.
Ersten Kaffee am Frankenbad getrunken. Der Frühling hat jetzt gefälligst zu bleiben. Three Billboards outside Ebbing, Missouri. Guter Film. Empfehlung.
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