Kategorie: Tüdelü

Wie ich einmal aus Versehen in die SPD eingetreten bin…

Eigentlich war es kein Versehen. Ich war im Besitz all meiner geistigen Kräfte. Ich war wach und ausgeschlafen, aber möglicher Weise etwas sauer. Ich hatte mir vorm Phoenix-Livestream diesen SPD-Parteitag angeschaut. Und wie das mit den Spezialdemokraten so ist: man wird gelegentlich wütend, wenn man sieht was sie tun. Denn eigentlich ist die Idee von Sozialdemokratie für mich schon irgendwie relativ okay so, also besser als vieles anderes, was man so angeboten bekommt, nur der absolute Burner ist es halt auch nicht. Und dieses ganze Herumlavieren ging mir auf den Geist.

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Tweeting for you live from Passiv-Aggressivistan

Seit einer Woche lebe ich in Passiv-Aggressivistan. Und das kam so: der Zettelhalter des Grauens hat wieder zugeschlagen. In diesen hängt man zur nachbarschaftlichen Kommunikation einen Zettel, da sich der Zettelhalter im Hausflur befindet, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch alle Nachbarn das lesen – und der Hausmeister. Tatsächlich nutzt diesen Zettelhalter aber eigentlich primär der Hausmeister, um Werbung für seine Dienste zu machen (inwieweit das jedoch so sinnvoll ist, wo wir doch eh schon alle seine Kunden sind, lasse ich mal dahin gestellt).  (mehr …)

Wahlkampfsongs der SPD FTW!

Um die Objektivität dieses Blogs zu unterstreichen, folgt jetzt ein Best-Of der Wahlkampfsongs der SPD. Die sind leider nicht immer so kreativ wie die der CDU, was wohl in erster Linie daran liegt, dass man sich bekannter Songs bedient hat und einfach einen anderen Text drüber gesungen hat. Langweilig! Wo ist der SPD-Mandoki?

SPD Wahlkampfsong 1998
Man nehme einen alten 80er-Hit und lasse irgendwen drüber singen:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=OU8PovYO4l0&w=420&h=315]

“Kannst du auch spüren, dass der Wind sich dreht? Es kommt ein Morgen immer wenn die Nacht vergeht.”

Die Vorstellung, dass Helmut Kohl die Nacht und Gerhard Schröder der Morgen sein soll, ist irgendwie auch sehr düster. Genauso gut:
“Sind die Zeiten schlecht,  sollen sie besser werden.” Ähm, ja, warum eigentlich?

Destino – Darum Rot!
Wow, das man das Wort Rheinland-Pfalz in einem Rap unterbringen kann, ich zücke den Hut (wenn ich einen hätte).

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=u_0p-ptgYls&w=420&h=315]

“SPD, SPD, es muss weitergehen, guckt nach vorn und bleibt nicht stehen!” Yeaaaaha! “Macht für Kurt Beck euer Kreuz!”

Meyit – Wähl die SPD !!! (SPD Song)
Was der CDU ihr Wahlkreis 66 ist, ist bei der SPD ein junger engagierter Musikant, der sich – wahrscheinlich aus freien Stücken – im Jahr 2009 dazu entschieden hat, youtube für seinen Wahlaufruf zu nutzen:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=WivyE3ibZL0&w=420&h=315]

“Wähl die SPD und das Land wird jetzt schöner!”

Steini Girl – Verknallt in Steinmeier
Da hatte irgendwer zu viel Obama-Girl gesehen und war gleichzeitig musikalisch irgendwo Anfang der 90er stecken geblieben:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=kfIBc5PG3LI&w=560&h=315]

“Du und dein Deutschlandplan werfen mich so aus der Bahn, du bist der Pimp, der Held! […] Und auch im Atomzeitalter strahlst du mein Frank-Walter!”

Wahlkampfsongs der CDU FTW!

Neben Praktikanten-Azubis-Songs sind Wahlkampfsongs der nächste heiße Scheiß. Der aktuellste von der CDU ist ähnlich inhaltsreich wie die Wahlprogramme. Folgend eine willkürliche Auswahl der allerschönsten Wahlkampfsongs mit ausgewählten Songzitaten.

An jedem neuen Tag
Produziert von dem renommierten Musikproduzenten Leslie Mandoki, ehemaliges Mitglied der Siegel-Powerband Dschingis Khan:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=PWMMPjPOX9U&w=420&h=315]

“Gefühle, die mich treiben, Momente, die mich prägen, Gedanken, die da fliegen, Träume, die mich bewegen. Das ist, was ich will.”

Frage: welcher Mensch hat keine Gefühle, erlebt keine prägenden Momente, denkt und träumt nicht? Antwort: Anscheinend Leute, die Wahlkampfsongs singen.

Wir sind Wir
Auch vor vier Jahren war Mandoki wieder für die CDU aktiv. Der Text ist ca. inhaltlich ähnlich gehaltvoll wie “An jedem neuen Tag”:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=1WwToH55zcM&w=560&h=315]

“Das Licht von morgen ist erwacht, die Zeichen sind erkannt, Vertrauen ist die wahre Macht, nur Wirklichkeit hat Bestand.”

These: Mandoki hat einen CDU-Wahlkampfsonggenerator programmiert und die Wahlkampfsongs der nächsten 80 Jahre bereits geschrieben.

Wahlkreis 66
This is hot. Endlich mal politische Botschaften, die die CDU Elbe-Elster zu bieten hat – mit dem special feature Udo Jürgens-Anleihen:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=meg1ZSlJq6w&w=560&h=315]

“Im Wahlkreis 66 werden wir die Sieger sein. […] Mit Michael und Rainer, mit Angela sowieso, mit Ingo, Frank, Roswitha, da kämpft die CDU.”

Bei 1:51 scheint sich Peer Steinbrück eingeschmuggelt zu haben.

Wir bleiben beim Besten
Die CDU Elbe-Elster verfügt über ein musikalisches Talent, das seinesgleichen sucht. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen schmissigen Hit und einem – nun ja – interessanten Verständnis der Regierungsform in Deutschland:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=2IpVRuWSs9U&w=560&h=315]

“Die Königin regiert das Land mit sicherer und starker Hand, den Kompass im Blick, es gibt kein zurück gegen jeden Widerstand.”

Achtung: Peer Steinbrück aus “Wahlkreis 66” ist anscheinend der Bundestagswahlkandidat der CDU Elbe-Elster und heißt eigentlich Michael Stübgen und hat wegen der Verwechslungsgefahr anscheinend seine Brille mittlerweile abgelegt.

Wähl auch du CDU!
Früher war alles besser, auch die Wahlkampfsongs. Früher haben auch Bundespräsidenten gesungen. Früher haben sich auch richtige Stars eingesetzt und man musste nicht einen ehemaligen Dschingis Khan-Sänger mit Menschen, denen ihre Eltern die Teilnahme an der Castingshow verboten hatten, in ein Studio einschließen. Es reichte: Dieter Thomas Heck:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=gsfcfhnXHvk&w=420&h=315]
“Wir wählen CDU, CDU, wähl auch du CDU!”
Damit hätte man bestimmt auch einen Grandprix gewinnen können.

Wie ich den 68ern ein Gedicht widmete

Ich habe die 68er verraten. Des öfteren. Mein cholerischer Französischlehrer wollte immer wissen, wer die Schuld an der Verrohung der Gesellschaft zu tragen habe und weil es so einfach war, sagte ich, was er hören wollte: “Die 68er!”. Ich hatte auch ein wenig ein schlechtes Gewissen und wollte den 68ern mal sagen, warum das mit ihnen und mir so ist, wie es ist – nicht einfach. Also habe ich mit 16 ein Gedicht geschrieben. Weil gerade viele ihre “Frühwerke” neu oder überhaupt veröffentlichen, springe ich ganz dreist mit auf den Zug. Und präsentiere Ihnen nun, was ich in den Weiten des Internets fand: meine 16-jährige Existenz. Ich fand Texte, von denen ich dachte, sie wären unwiederbringlich fort. Doch wir wissen ja, dass das Netz nie vergisst und deswegen zeige ich Ihnen jetzt mein 16-jähriges Ich, das als politische Lyrikerin ganz groß rauskommen wollte. (Leider hat nie ein Schulbuchverlag angeklopft und gefragt, ob ich die Rechte abtrete, ich bin wirklich untröstlich). Falls Sie mit diesem ungehörigen Zur-Schau-Stellen einer unschuldigen 16-jährigen nicht klar kommen, klicken Sie einfach hierhin, dann wird’s besser. (mehr …)