Schlagwort: Wochenrückblick

La semaine 19 en 2013 #rp13-Edition //Tag 1

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Ich war bei der Republica und weil jetzt wirklich alle Rückblicke im Netz stehen, hier dann auch mal meiner. Erscheint tageweise. (mehr …)

La semaine 17 en 2012

Montag. Seitdem ich auf die dämliche Idee gekommen bin, montags morgens eine Radiosendung ab 9 Uhr zu machen, schlafe ich nicht mehr gescheit. Infolgedessen bin ich den ganzen Tag über im Eimer. Besonders aber dann, wenn ich auch noch Dinge über Lothringen lernen muss und die hochkomplizierten Verwandtschaftsverhältnisse der Karolinger zu durchdringen habe. Kein Wunder, dass ich beim Pubquiz nicht mehr auf Hochleistung komme.

Dienstag. Der Dienstag hingegen ist ganz passabel. Da muss ich nämlich erst um 14 Uhr c.t. in der Uni sein, was mir erlaubt bis 13.15 Uhr zu schlafen. Nach dem Seminar über Medien im Ersten Weltkrieg geht es aber direkt weiter zu einer Übung namens “Asyl im alten Griechenland” (oder so). Da das Semester noch nicht besonders alt ist und durch diverse Feiertage öfters mal Sachen ausfallen, kann ich auch noch keine dezidierte Meinung zu meinen Seminaren abgeben.

Mittwoch. Ist ein Arbeitstag. In dieser Woche allerdings kurzfristig mit anderer Art von Arbeit vollgekleistert. Lobbyarbeit. Ja, muss/kann und sollte man an der Uni dringend machen. Vor allem, wenn man sich ehrenamtlich engagiert und es nicht sicher ist, ob das auch weiterhin der Fall sein kann.

Donnerstag. Für derlei ehrenamtliches Engagement verschiebt man seinen eigentlichen Arbeitstag auch mal gerne, um 5 Liter Kaffee und 10 Telefonate zu führen, 13 Stockwerke hochzulaufen und Kopfschmerzen zu bekommen. Als finales Topping darf man dann auch noch in ein Seminar, das von 18 bis 20 Uhr geht. Aber was tut man nicht so alles…

Freitag. Arbeit nachholen. Infolgedessen muss eine Radiosendung ausfallen. Shame on me. Dann der Versuch an ein iPad zu kommen. Immerhin isses bestellt. Vapiano. Todmüde, einschlafen, um 0.30 Uhr aufwachen, heute-show in der Mediathek gucken, Bambule in der Mediathek gucken, Stuckrad-Late-Night in der Mediathek gucken, dann gehen die guten Serien aus und ich muss Verbotene Liebe in der Mediathek gucken. Schlafe auch davon nicht ein, irgendeine Neonazi-Doku, auch bis zum Schluss geguckt. Was ich danach angeworfen habe weiß ich nicht mehr.

Samstag. Anstatt auszuschlafen, fahre ich nach Köln in den Mediapark. Dort läuft für irgendeinen Privatsender ein Stars-Look-A-Like-Contest, weil ich aus Versehen durch das Bild laufe, werde ich schön angeblafft. Überall sind Leute, die aussehen wie Robert Pattinson, Olivia Jones, Gina-Lisa (wtf, wer bitte will ein Gina-Lisa-Double sein?) oder Kim Kardashian. Lady Gaga ist auch da. Ich bin aber da, um in der Volkshochschule einen von der Landesanstalt für Medien geförderten Kurs über Social-Media zu erhalten. Ich lerne was SLATS sind und wie man voll fame auf facebook wird. Draußen steigen die Temperaturen derweil auf um die 8000 ° Celsius, gepaart mit der rheinischen Schwüle. Die verträgt mein Kreislauf nicht so richtig, weswegen ich schweren, schweren, schweren Herzens die Teilnahme an einer Hochzeit absagen muss, die ca. 180 km entfernt stattfindet. Stattdessen kauere ich vorm Laptop und bewege mich noch weniger als sonst.

Sonntag. Nachdem ich zum ersten Mal in dieser Woche wieder richtig ausgeschlafen habe, versuche ich auch den Rest des Tages so entspannt wie nur möglich zu verbringen, was sehr gut klappt.

La semaine 12 en 2012

Montag. Ich versage in der Uni. Es ist kein Versagen-Versagen, aber gut ist es auch nicht. Ich hasse mündliche Prüfungen, ich kann die einfach auch nicht Ernst nehmen. Wenigstens gewinnen wir abends beim Pubquiz eine Runde aufs Haus.

Dienstag. Arbeiten, keine weitere Erinnerung. Oh, doch, ich war im Fitti.

Mittwoch. Der Versuch, etwas getan zu kriegen, scheitert. Wenigstens schleppe ich mich abends ins Fitti.

Donnerstag. Besorge ganz viel Material für die Hausarbeit, die ich gar nicht schreiben will und stecke mir total motivierte Ziele. Belohne mich vorab dafür.

Freitag. Beerdige die Idee von der Hausarbeit. Das Mittelalter und ich werden nie mehr Freunde. Besonders liegt das übrigens an der engen Freundschaft des Mittelalters mit der Monumenta Germanicae Historica und an den ersten vier Semestern meines Studiums. Goodbye, Heinrich IV., bleib in Canossa.

Samstag. Mit meiner neugewonnen Freiheit gehe ich meine Lieblingsbasketballmannschaft anfeuern, die im Top4 der Beko BBL steht. Eigentlich ist sie gar nicht Top4, aber weil das in ihrer Halle stattfindet, darf sie doch mitspielen. Dummer Weise sind auch die Tabellenführer da. Es gibt Mannschaften denen gegenüber ich mehr Sympathie hege. Die Freaks aus Freakcity sind mir einfach extrem unsympathisch und arrogant. Quasi der FC Bayern München der Beko BBL. Dann doch lieber Alba (auch wenn die Sven Schultze haben). Netter Weise gewinnt meine Mannschaft gegen Braunschweig.

Sonntag. Um am Sonntag gegen die Favoriten zu verlieren. Aber gekämpft haben sie. Und auch wenn ich die Mannschaft aus Freakcity (nein, der Name kommt mir nicht über die Tastatur) nicht mag: sie sind momentan nun mal saustark, was man anerkennen muss. Nicht anerkennen muss man die Fans aus Freakcity, die sich wirklich ernsthaft kaputtgeschnittene Basketbälle auf den Kopf setzen, aber das tun die wahrscheinlich umgekehrt bei mir auch nicht, die ich für meinen Verein magenta trage, obwohl ich pink hasse. Allerdings kann ich Sonntag das erste Mal verstehen, was in einem Hooligan so vorgeht. Natürlich ohne den Wunsch zu haben, selbst Hooligan zu werden, was nicht unbedingt daran liegt, dass ich nicht gerne mal irgendwem ins Gesicht schlagen würde, sondern vielmehr daran, dass ich dann vermutlich zurückgeschlagen würde, was ich eher uncool fände.

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What I read:

Warum mir, aus völlig anderen Gründen, Sven Regener seit Jahren egal ist

La semaine 9 en 2012

Montag. Ich schlafe relativ lange, weswegen es mich besonders aufregt, dass Bonn ein Kaff voller Einbahnstraßen ist. Nach drei gelebten Jahren in dieser Stadt, finde ich, dass ich mich auch ein wenig über sie aufregen darf. Ich kaufe auf dem Markt Mangold und Fenchel. Fenchel mag ich eigentlich nicht, aber ich habe beschlossen, ihm noch einmal eine Chance zu geben. Mangold habe ich noch nie gegessen, da er so ähnlich wie Spinat schmecken soll, habe ich allerdings nicht allzu große Angst vor ihm. Dazu kaufe ich äußerst leckere Weintrauben. Parallel google ich Mangold-Fenchel-Rezepte, denke dann aber, dass das wahrscheinlich nicht schmeckt. Wir siegen zum ersten Mal beim Pubquiz. Meine Belohnung ist ein halber Liter Coke Light, den ich für den Geschmack eines gewissen Mitquizzers zu langsam trinke. Außerdem wird sich Ariakan wohl die nächsten 50 Jahre vorwerfen, dass er nicht wusste, welches Getränk 18-Schlag-mich-tot auf Kuba zum ersten Mal produziert wurde.

Dienstag. Arbeiten. Nachdem ich in der Nacht zuvor bis 4 Uhr daran gearbeitet habe das Buch von Jonathan Safran Foer auszulesen, das eh schon alle kennen, stehe ich um 8 Uhr mit einem schmerzenden Kopf auf (ich habe halt zu wenig geschlafen) und begebe mich zur Arbeit. Von der Arbeit zurück, schlafe ich zwei Stunden und fahre dann zu meinem ehrenamtlichen Bürojob. Von dort fahre ich in einer länger dauernden Odyssee durch Bonn.

Mittwoch. Ich schlafe bis 12. Auch danach tu ich nicht wirklich produktive Dinge, was sehr angenehm ist.

Donnerstag. Ich schlafe wieder sehr lange, zerbreche mir kurzzeitig den Kopf über eine Hausarbeit zum Thema Heinrich IV., das ist der mit dem Gang nach Canossa. Da würde ich jetzt auch gerne hingehen und mit dem Papst im Kettenhemd tanzen. Leider ist das eher unwahrscheinlich. Dann gehe ich einkaufen und schleppe ca. 10 Kilogramm nach Hause. Abends probiere ich mich dann an einer Mangoldvariation. Ich weiß gar nicht, wie man Mangold zubereitet. Also koche ich ihn für ca. 5 Minuten in Salzwasser, fische ihn dann aus eben jenem und gieße das Mangoldwasser ab. Dann kippe ich stattdessen 250 ml Sahne (hallo, Laktoseintoleranz, du kannst mich mal [doch nicht, aber das ist eine andere Geschichte]) in den Topf, 5 Cocktailtomaten, 3 gestrichene Teelöffel Tomatenmark, Muskat, Salz und Pfeffer folgen. Dann noch der Mangold. Dazu gibt es dann Nudeln. Ich mag Mangold zwar, meine Kochvariationskünste allerdings nicht. Dafür, dass ich ein Kochbuch habe, indem ein Cola-Braten drin steht, finde ich aber, dass ich noch relativ okay im Variieren bin.

Freitag. Ich gehe arbeiten. Der Arbeitskollege ist nach gefühlten 35 Wochen krankheitsbedingter Abwesenheit auch wieder da, aber schon wieder verschnupft. Deswegen kann ich auch nicht so richtig damit umgehen, dass er meine Nähe sucht (falls du hier mitliest, sorry). Beim Mittagessen stelle ich fest, dass ich sehr wenige deutsche Städte aktiv besucht habe. Zuhause gucke ich komische Hitlisten und Ruhrpottköchen zu. Dann kriege ich Besuch.

Samstag. Nach längerem emotionalem Achterbahnfahren geht es in die Stadt, wo ich mich wieder verschulde. Abends versuchen der Exilsoester, Herr Derix und ich uns die Eiserne Lady in dem Kino anzugucken, das oben auf dem Foto zu sehen ist. Leider wollen das viele andere Menschen auch. Deswegen stellen wir uns gar nicht erst an. Ich hätte nie gedacht, dass OmU gar nicht so viele Menschen abschreckt. Stattdessen gehen wir in eine Kneipe, wo eine sehr unfreundliche Frau bedient. Ich darf das sagen, ich hatte mittlerweile drei Mal das Vergnügen und sie war, egal mit wem ich da war (Eltern, Freunde, Haustiere, Erbfeinde), immer unfreundlich. Die einzig möglichen Schlussfolgerungen: sie hasst mich oder ist prinzipiell so. Herr Derix sieht übrigens aus als wäre er in eine Kneipenschlägerei geraten. Ist er gar nicht.

Sonntag. Bastele Salat mit angedünstetem Fenchel. Schmeckt grottig. Mein Laptop wird neu aufgesetzt, die integrierte Webcam tut es trotzdem nicht. Die Baskets verlieren. Gladbach verliert, alles schrecklich (zumindest für Herrn Derix, dessen Auge auch immer noch nach Kneipenschlägerei aussieht). Beim Wochenausklangsessen sitzt fast die halbe Basketballmannschaft im Vapiano (eine halbe Basketballmannschaft besteht aus 2,5 Personen, wie ich heute erfuhr). Um die Sache rund zu machen: der Spieler, der da u.a. sitzt, hat als Nachnamen ein Gemüse, das ich in dieser Woche verzehrt habe.

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What I read:

Ada Blitzkrieg guckt alles

royal news.

soulsearching

Ein Abend mit Soße

Im Soundcheck: Deichkind

“Gott ist mit den Doofen” – und mit Helgoland

Der Anti-Gauck

Bafög-Engpass in Nordrhein-Westfalen

Bauch rein, Brust raus, Po auch – Update

La semaine 6 en 2012

Montag. Ich beschließe nach vier Monaten mal wieder zum Friseur zu gehen. Ich hätte es lassen sollen. Die Dame, die in dem Laden arbeitet mit dem ich bislang immer gute Erfahrungen gemacht hatte, macht alle gute Arbeit ihrer Kollegen zunichte. Sie hält es für ein Verbrechen an der Menschheit, vier Monate nicht zum Friseur zu gehen und sieht sich außer Lage “Schnitt” in meine Haare zu bringen (das war mein einziger Wunsch). Es ist auch vollkommen unmöglich, meine Haare durchzustufen, denn dafür sind sie zu dünn (?). Ich war ja immer der Meinung, dass gerade das dünne Haare dadurch an Volumen gewinnen würden. Aber was Friseure können und so. Anstatt aufzustehen und zu gehen, entscheide ich mich dazu 1,5 Zentimeter von meinen Haaren zu verlieren. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass die Frau mir mindestens 3 Zentimeter innerhalb von fünf Minuten (länger brauchte sich nicht) abschnitt. Ich sehe jetzt immer noch blöd aus, aber sie hatte mir ja nichts anderes prophezeit. Abends treffe ich beim Geldabheben die Meckerliese. Die Meckerliese sitzt ab und zu mal bei mir im Bus und fühlt sich da von allem gestört. Wenn man sie zum Beispiel mit der Jacke streift, wird man direkt vor ein Kriegstribunal der Meckerliese gestellt. Die Meckerliese ist quasi ich, nur dass sie ausspricht was sie denkt. Heute sind wir ihr zu laut, weil sie eine Überweisung machen und sich konzentrieren muss und das geht nicht, wenn wir uns beim Geldabheben unterhalten. Beim Pubquiz verlieren wir mal wieder, kennen aber wenigstens 8 von 10 Stars in ihren 40ern.

Dienstag. Ich habe eine 8-stündige Schulung. Danach geht es auf den Geburtstag von Herrn Derix, den ich erst um halb 5 verlasse. Eigentlich wollte ich auch schon eher gehen, aber ich hatte Angst um den Seelenfrieden einer gewissen Dame.

Mittwoch. Aufgrund der Überanspruchung des vorangegangenen Tages bleibe ich bis 17 Uhr im Bett und gehe dann in den Ghetto-Netto. Das war dann auch der Höhepunkt des Tages.

Donnerstag. Immer noch überansprucht vom Dienstag, stehe ich um 15 Uhr auf und besuche dann die Wohnung eines Freundes. Der Freund sitzt glücklicher Weise auch drin. Dann fahre ich wieder nach Hause, wo es von der Nachbarin Pizza gibt, dann geht es wieder zur Einweihungsparty des Freundes.

Freitag. Ich verschlafe und bin infolgedessen erst um viertel vor 10 an meinem Arbeitsplatz. Abends geht es ins Kino. Benedict Cumberbatch anschmachten. Und Colin Firth. Und Gary Oldman. Benedict Cumberbatch hat die allerschlimmste deutsche Synchrostimme abbekommen, die man kriegen kann. Generell sollte man sich Benedict Cumberbatch nur im Original anhören.

Samstag. Ich fahre nach Holland.

Sonntag. Ich räume meine Wohnung auf und denke über mich und Facebook nach.

La semaine 4 en 2012

Montag. Herr Hahn hält sich vornehm zurück. Ich bin begeistert und esse zur Feier des Tages in der Mensa. Statt der Brigittediät probiere ich die sog. Quarkknöpflepfanne aus, die ausnahmsweise mal dazu führt, dass ich den Mensafraß mag. Danach telefoniere ich mit dem WDR und bringe ihn anscheinend in größere Nöte. Das WDR Justiziariat kümmert sich jetzt um den Staub, den ich aufgewirbelt habe. Tut mir leid. Danach höre ich das Wort “ja” viel zu oft. Es nervt. Fahre kurz nach Hause, bastele mir ein Brötchen und gehe dann ins Kino (es wird “Ziemlich beste Freunde” gegeben). Danach werde ich auf ein Kölsch eingeladen. Ich glaube allerdings, dass der Spender mit meiner Wahl nicht so ganz zufrieden war.

Dienstag. Arbeiten. Kurz nach Hause, zwei Minuten Schlaf nachholen. Das letzte Mal in das langweiligste Seminar, das ich in meiner ganzen Unikarriere überhaupt hatte. Leider geht es heute ganze 105 Minuten, sodass ich nach 90 Minuten anfange mit meinen Hufen zu scharren, Niesattacken vorzutäuschen, meine Mitsklaven über diese Ungerechtigkeit zu informieren und mich schriftlich über die Referierenden lustig zu machen (die es, m.E. nach, auch mehr als verdient haben). Es gibt eine riesige Menge an superbescheuerten Geschichtsstudenten und am witzigsten sind die, die sich für total elitär und die Zukunft Deutschlands halten. Danach erhalte ich eine E-mail, die einen Adrenalinschub auslöst, von dem ich vier Stunden nicht mehr runterkomme. Infolgedessen kann ich nicht einschlafen.

Mittwoch. Etwas abgehetzt steige ich in die Bahn, um eine lokale Abteilung eines Fernsehsenders zu besuchen. Dort stelle ich mich und die dort Arbeitenden aufgrund meiner aktuellen Lebensplanung vor (fast) unlösbare Probleme. Möglicher Weise können ich und meine Zukunft aber noch gerettet werden. Sonst geh ich halt wieder nach Köln. Zu Fuß. Danach werde ich vom Kölschspender ins Vapiano eingeladen und stelle fest, dass man da bestimmt einen gutflorierenden Heirats- oder Seitensprungmarkt für Businesspeople aufmachen könnte. Ich stelle mir schon vor, dort spontan eine Vermittlungsagentur aufzumachen, die ich an das Vapianokonzept anpassen könnte. Dafür müsste ich aber überhaupt erstmal sowas wie Emotionen entwickeln können. Abends verabschiede ich mich noch etwas mehr von meiner Zukunft.

Donnerstag. Mal wieder steige ich in die Bahn. Meine Zukunftsaussichten sehen nicht mehr so schrecklich aus, wie ich gestern noch dachte. Ich lerne, dass mein Überengagement nicht überall erwünscht ist. Weil ich penetrante Lust auf die perverse Spagetti Bolognese aus Carls Bistro (ja, ohne Deppenapostroph) habe, gehe ich dorthin und esse sie – um 11.30 Uhr. Danach lasse ich mich von drei Personen bequatschen, ich solle doch bitte etwas kaufen/spenden/mit ihnen reden und schaffe es, dass am Ende der Gespräche NIEMAND meine Daten hat und mir auch NIEMAND eine dreiwöchige Ägyptenreise, die drei Jahre gültig ist, schenken kann (durch intensives Googlen fand ich auch heraus, dass diese FASI, die Werbung mit 60.000 Unfallopfern im Jahr wirbt und von der ich noch nie etwas gehört hatte, sowas wie der Deutsche Videoring (aber natürlich wollte der Typ dieses Mal gar nicht meine Handynummer, sondern meine Adresse) ist, alles klar. Die Homepage der FASI wirkt auf mich auch außerordentlich seriös.). Sodann kaufe ich mir eine Brigitte, um herauszufinden, wie burnoutgefährdet ich bin (anscheinend total). Später im Seminar gibt’s tolle Hitler-Vergleiche und Herr Hahn guckt ganz ungläubig. Ich bin aufgrund von ehrenamtlichen Verpflichtungen erst um 23.58 Uhr zuhause. Toll.

Freitag. Arbeit. Fitti mit total sportvernarrten Damen. Bin mir sicher, dass die alle verrückt sind und finde es total lächerlich, eine Stunde mit 10 km/h auf einem Laufband zu verbringen. Scheitere derweil an der Beinpresse. 45 Kilo sind aber auch einfach zu viel für mich, Fittitrainerin! Und 45 Kilo sind auch zu schwer für meine Arme! Wenigstens gibt’s im Edeka die Mikrowellenlasagne. Pft. Danach saufen wir uns die Hucke voll, bzw. ich probiere das, kriege es aber nicht hin und werde fortwährend von einer gewissen Person gepiekst, AN DEN HALS GEFASST (dafür werde ich dich morgen noch mal richtig verprügeln!) und genervt. Herzlichen Dank auch. Wir gucken das Dschungelcamp, aber eigentlich würde ich viel lieber die RTL Gallopstars gucken. Nur kommen die leider nicht. Deswegen schlafe ich ein.

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Samstag. Weil die Woche anstrengend war, verbringe ich den Samstag bis 16 Uhr im Bett. Dann stehe ich auf und mache mich fertig, denn die Telekombaskets Bonn spielen gegen Alba Berlin. Ein sehr schönes Spiel, der Klassiker quasi, auch wenn Bonn 91:92 verliert und abgesehen von Sven Schultze, der MEINEN Jared Jordan unsportlich foult und sich nach dem Spiel noch auf eine längere Diskussion mit einem Bonner Fan einlässt, was (durch eine Glastür hindurch) sehr amüsant zu betrachten ist (wo kann man hier eigentlich Basketballboulevardreporterin werden?).

Foto: © Sebastian Derix

Gucke aus Servicegründen das Dschungelcamp und verschicke mit etwas Verspätung eine SMS, in der ich den Namen der Siegerin mitteile. Dann lese ich DAS BASKETBALLBUCH von Herrn Derix und schlafe ein.

Sonntag. Gehe mit dem Exilsoester frühstücken. Sitzen direkt neben zwei Obernerds. Die Kellnerin schmeißt ein ganzes Tablett die Treppe hoch und geht dann weiter als wäre nichts gewesen. Das ganze Restaurant lacht. Fahren nach Hause, der Exilsoester friert. Schlafe wieder ein, zwischendurch haut der Exilsoester ab. Blogge über meine letzten Kinobesuche und ändere das Blogdesign etwas ab. Soweit, so gut.